Berlin Kindergeld hat seit 2010 massiv an Kaufkraft eingebüßt

Berlin · Zahlen des Statistischen Bundesamtes bringen die Bundesregierung unter Druck, das Kindergeld zu erhöhen: Nach einem Bericht der "Welt" ermittelten die Statistiker im Auftrag der Linkspartei, dass seit der letzten Erhöhung 2010 das Kindergeld 5,4 Prozent an Kaufkraft verloren hat. Das entspricht bei monatlich 184 Euro rund 9,95 Euro. Das Kindergeld war 2010 für das erste und zweite Kind monatlich von 164 Euro auf 184 Euro erhöht worden, für das dritte Kind von 170 Euro auf 190 Euro und für alle weiteren Kinder von 195 Euro auf 215 Euro.

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte vor wenigen Wochen unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, dass Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) auf eine Erhöhung des Kindergeldes verzichten will. Stattdessen plane die Ministerin, den Kinderzuschlag für Geringverdiener um 20 auf 160 Euro anheben.

In den vergangenen Jahren war das Kindergeld immer zeitgleich mit dem Kinderfreibetrag erhöht worden. Letzterer dient dazu, das verfassungsrechtlich vorgeschriebene Existenzminimum von Kindern sicherzustellen. Durch eine zeitgleiche Erhöhung wurde gewährleistet, dass die Einkommen, bei denen beide Instrumente zu einer gleich hohen Entlastung führen, annähernd unverändert bleiben.

Die Regierung hatte sich auf Empfehlung des Existenzminimums-Berichts dazu entschlossen, die Kinderfreibeträge Anfang des Jahres um 72 Euro zu erhöhen. Damit hätte auch das Kindergeld je Kind um nahezu zwei Euro steigen müssen.

(RP)
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