Schwacher Einsatz für mehr Bildungschancen

Das deutsche Bildungssystem hat sich verbessert, keine Frage. In der Vergangenheit ist viel geschehen, etwa beim Kita-Ausbau, wie nun auch die OECD in ihrer aktuellen Studie bestätigt. 94 Prozent der Dreijährigen sind in einer Betreuungseinrichtung, die Kinder profitieren davon unmittelbar für ihren Bildungsweg. Das Beispiel zeigt, dass sich etwas bewegen lässt, wenn es einen bundesweiten Konsens zur Veränderung und eine ausreichende Finanzierung - mit viel Geld vom Bund - gibt. Beim Kita-Ausbau war das so.

Fehlt allerdings ein bundesweites Programm oder ein öffentlichkeitswirksames, länderübergreifendes Projekt, bewegt sich nicht viel. So haben Menschen aus bildungsfernen Milieus, also Kinder von Eltern, die selbst keinen Schulabschluss hatten, nach wie vor kaum Chancen auf Aufstieg. Immer noch werden Bildungschancen und die Aussicht auf einen guten Abschluss und damit auf ein ordentliches Gehalt vererbt. Das ist ein peinliches Armutszeugnis für den im Bereich Ausbildung sonst so oft gelobten Musterknaben Deutschland. Und viele Defizite werden durch die Massenmigration künftig noch verstärkt. Es ist also höchste Zeit für eine entsprechende Reform der Bund-Länder-Beziehungen im Bereich Bildung.

(jd)
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