Zwischenfall im Sachsen-Landtag NPD-Politiker liefern sich Schlägerei

Dresden (RPO). Im sächsischen Landtag haben sich zwei Abgeordnete geprügelt. Ein Wortgefecht zwischen dem NPD-Abgeordneten Jürgen Gansel und dem parlamentarischen Berater Peter Naumann sei eskaliert, erklärte ein Fraktionssprecher am Mittwoch in Dresden.

 Jürgen Gansel war im Landtag in eine Schlägerei verwickelt.

Jürgen Gansel war im Landtag in eine Schlägerei verwickelt.

Foto: ddp

Es sei auf den Fluren der Fraktion am Dienstag zu "Tätlichkeiten" gekommen, in deren Folge Gansel einen Schlag ins Gesicht erhalten habe. Das Verhältnis zwischen den beiden sei seit längerem belastet, sagte der Sprecher, der einen entsprechenden Bericht der "Leipziger Volkszeitung" bestätigte.

Der Zeitung zufolge soll es bei der Auseinandersetzung um eine politische Streitfrage gegangen sein. Nach Angaben des Fraktionssprechers werden arbeitsrechtliche Konsequenzen gegen Naumann geprüft. Naumann ist seit langem in der rechtsextremistischen Szene aktiv.

Er saß Ende der 80er Jahre wegen der Herbeiführung eines Sprengstoffanschlages und der Verabredung zu Sprengstoffanschlägen in Haft. Dabei ging es unter anderem um die Sprengung von Fernsehmasten, mit der die bevorstehende Ausstrahlung der Fernsehserie "Holocaust" verhindert werden sollte.

Gegen den NPD-Abgeordneten Gansel selbst laufen nach Auskunft der Dresdner Staatsanwaltschaft derzeit zwei Anklagen wegen Verunglimpfung des Staates und Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz. Außerdem prüfen die Ermittler derzeit, ob Gansel aufgrund von abwertenden Kommentaren über den künftigen US-Präsidenten Barack Obama wegen antisemitischer und rassistischer Hetze belangt werden kann.

(afp2)
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