Unruhen in Griechenland Weitere Streiks gegen Sparmaßnahmen geplant

Athen (RPO). Die Arbeitsniederlegungen in Griechenland werden weitergehen. Gewerkschaften haben für die kommende Woche weitere Streiks im öffentlichen Dienst angekündigt.

Sieben Berufsgruppen blockieren Griechenland
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Der Generalsekretär des Gewerkschaftsverbandes ADEDY, Ilias Iliopoulos, erklärte am Freitag, das am Donnerstag im Parlament in Athen verabschiedete Sparpaket "wird nicht umgesetzt". Er warf den regierenden Sozialisten vor, mit der Verabschiedung weiterer Sparmaßnahmen den Widerstand der Griechen zu ignorieren. "Unsere Antwort lautet: Verschwindet so schnell ihr könnt. Ihr habt keinen Platz mehr in Griechenland", sagte Iliopoulos.

Bereits am Mittwoch und Donnerstag demonstrierten mehr als 150.000 Menschen in Athen gegen die Maßnahmen der Regierung im Kampf gegen die Finanzkrise. Bei Ausschreitungen kam ein Mann ums Leben, 200 Menschen wurden verletzt. Die Polizei nahm 20 Demonstranten fest.

Die Sparmaßnahmen sehen vor allem Kürzungen im öffentlichen Dienst vor. Unter anderem sollen Gehältern und Renten von Angestellten im öffentlichen Dienst gekürzt werden, auch Entlassungen sind geplant. Zudem wurde die Grenze des Steuerfreibetrages herabgesetzt und Arbeitnehmerrechte gestutzt.

Das umstrittene Sparpaket ist eine Voraussetzung für die Auszahlung einer weiteren etwa acht Milliarden Euro umfassende Tranche aus dem milliardenschweren internationalen Hilfspaket für Griechenland. Ohne sie wäre Griechenland binnen Wochen pleite.

Die Verabschiedung der Maßnahme schwächte aber die Regierung von Ministerpräsident Giorgios Papandreou weiter. Die frühere Arbeitsministerin Louka Katseli wurde aus der Sozialistischen Partei ausgeschlossen.

(apd/felt)
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