Hollandes Ex fordert "Respekt für eine Mutter" "Grande Zickenkrieg" in Frankreich geht weiter

Düsseldorf · Der Zickenkrieg zwischen Ségolène Royal und Valérie Trierweiler geht in die nächste Runde. Die Ex-Frau von Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande antwortete auf den Twitter-Angriff Trierweilers. Die Attacke habe sie sehr getroffen.

Ségolène Royal - Frankreichs schöne Sozialistin
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Nein, zu dieser Thematik wollte sie sich eigentlich nicht äußern, wie Ségolène Royal bis zuletzt bekundet hatte. Das sei nicht ihr Stil. Irgendwann aber scheint auch für eine Politik-erfahrene Frau wie Royal der Punkt erreicht, an dem das Schweigen gebrochen werden muss. Sie habe viele Schläge verbaler Art einstecken müssen, stammelte die müde und abgekämpft wirkende Ex-Frau des neuen sozialistischen Präsidenten Francois Hollande am Mittwoch in das Mikro einer Fernsehkamera. Jetzt sei es genug.

Gemeint ist der öffentlich ausgetragene Angriff von Valérie Trierweiler via Kurznachrichtendienst Twitter. Hollandes neue Partnerin und Frankreichs First Lady hatte im Parlamentswahlkampf Partei für Royals Gegenkandidaten im westfranzösischen La Rochelle ergriffen. Und das obwohl die "Parti Socialiste" (PS) und Hollande selbst Royals Kandidatur ausdrücklich unterstützten. Für Royal war Trierweilers Einmischen ein Schock. In Frankreich löste die Twitter-Nachricht eine Welle der Entrüstung aus.

Am Mittwochabend holte Royal zum Gegenschlag aus. Sie forderte "Respekt" für die "Mutter einer Familie". Sie hat vier Kinder mit Hollande. Die Politikerin kämpft nicht nur um einen Abgeordnetensitz und ihr politisches Überleben, da die 58-jährige den Einzug in die Nationalversammlung verpassen könnte. Ganz nebenbei möchte sie im Zicken-Krieg mit Hollandes neuer Frau ihr Gesicht wahren.

Als Trierweiler ihre Nachricht ins Netz schickte und Royal darüber informiert wurde, habe sie zunächst schweigen wollen. Im Interview mit der linksgerichteten Tageszeitung "Libération" begründete die gedemütigte Sozialistin nun ihren Meinungsschwenk. Trierweilers Angriff sei "violent" (heftig), sogar "très violent" gewesen. In dieser für sie hoch emotionalen Situation habe sie nicht direkt und leichtfertig antworten wollen.

Auch weil sie derzeit einen schwierigen, politischen Kampf zu führen hat. Doch irgendwann sei nun mal Schluss. "Ich kann vieles aushalten. Zu viel ist zu viel. Ich darf mich nicht abschlachten lassen. Ich bin kein Roboter. Ich trage die politische Verantwortung."

Die "Parti Socialiste" stärkt Royal demonstrativ den Rücken. PS-Cefin Martine Aubry sagte am Donnerstag dem Sender RTL, Trierweiler solle sich "diskreter" verhalten. Auch Arbeitsminister Michel Sapin, ein enger Vertrauter Hollandes, sprach sich im Radio Classique für eine zurückhaltende Rolle der Première Dame aus.

Er und Aubry hoben aber auch hervor, dass der Vorfall im Wahlkampf zur Affäre aufgebauscht werde. Selbst Premierminister Jean-Marc Ayrault hatte die First Lady zur Ordnung aufgerufen.

Und was sagt Hollande zum Streit seiner ehemaligen Frau und aktuellen Partnerin? Der Staatschef soll von der Aktion seiner Lebensgefährtin überrascht worden sein. Französische Medien mutmaßen, dass Trierweiler missfallen haben soll, dass Hollande seiner Ex ohne ihr Wissen Rückendeckung im Wahlkampf gegeben hatte.

(mit Agenturmaterial)
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