Indische „Kuh-Kommission“ Chip gegen Handystrahlung aus Kuh-Exkrementen

Neu Dehli · Ku(h)riose Entwicklung: In Indien soll Kuhmist als natürliches Mittel gegen Strahlung helfen. Die staatliche Kuh-Kommission hat nun einen Chip entwickelt, der angeblich vor Handy-Strahlen schützen soll.

 Indien setzt auf Kuhdung gegen Elektro-Strahlung. (Archivbild)

Indien setzt auf Kuhdung gegen Elektro-Strahlung. (Archivbild)

Foto: dpa/Boris Roessler

Die staatliche indische Kuh-Kommission hat nach eigenen Angaben einen Chip aus Kuhmist entwickelt, der vor Handy-Strahlen schützen soll. Der Vorsitzende der im vergangenen Jahr eingerichteten Regierungsbehörde, Vallabhbhai Kathiria, sagte am Dienstag vor Journalisten, die Chips reduzierten die Strahlung, wenn man sie in die Schutzhülle von Mobiltelefonen einsetze. Wie genau die Technologie funktionieren soll, führte er nicht aus.

Kuhmist sei ein natürliches Mittel gegen Strahlung, sagte Kathiria. "Es beschützt jeden. Wenn sie ihn mit nach Hause bringen, wird ihr Zuhause strahlungsfrei sein."

Der Kommissionsvorsitzende berief sich auf die "Wissenschaft", die Belege für die Wirksamkeit von Kuhmist gegen Strahlung gefunden habe. Welche Forschungen im Zusammenhang mit der Chip-Entwicklung genau angestellt wurden, sagte er nicht. Laut der Zeitung "Indian Express" soll der Chip rund hundert Rupien (1,60 Euro) kosten.

Die Kuh-Kommission war vergangenes Jahr gegründet worden, um sich mit der Herstellung von Seifen und medizinischen Produkten auf der Basis von Kuhmist zu befassen. Kühe gelten im mehrheitlich hinduistischen Indien als heilig, in vielen Bundesstaaten ist der Konsum von Rindfleisch verboten.

Die hindunationalistische Regierungspartei BJP von Ministerpräsident Narendra Modi hat seit ihrem Amtsantritt 2014 Millionen von Dollar in die Erforschung der Nutzungsmöglichkeiten von Kuhmist und -urin investiert. Mehrere BJP-Politiker haben die Notdurft der heiligen Tiere auch als Heilmittel gegen das Coronavirus angepriesen – obwohl es keinerlei wissenschaftliche Belege dafür gibt.

(june/AFP)
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