Vom Chef-Zyniker zum Frauenversteher? Franka Potente zähmt Dr. House

Düsseldorf · Er ist der zynische Dauernörgler, ein genialer Mediziner, menschlich aber ein Mistkerl. So lieben die Zuschauer den Serien-Arzt. Doch nun wurde Dr. House offenbar milde – die schöne Lydia, gespielt von Franka Potente, hat ihn um den Finger gewickelt. Wird der Eigenbrötler jetzt etwa zum Menschenfreund?

Dr. House: Szenen und Crew aus Staffel 6
15 Bilder

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Er ist der zynische Dauernörgler, ein genialer Mediziner, menschlich aber ein Mistkerl. So lieben die Zuschauer den Serien-Arzt. Doch nun wurde Dr. House offenbar milde — die schöne Lydia, gespielt von Franka Potente, hat ihn um den Finger gewickelt. Wird der Eigenbrötler jetzt etwa zum Menschenfreund?

Mit einem zufriedenen Lächeln verlässt Dr. Gregory House, gespielt von Hugh Laurie, die Psychiatrische Klinik — gekleidet in ein fröhliches Smiley-T-Shirt. Damit endeten am Dienstagabend die zwei grandiosen Auftaktfolgen "Einer flog in das Kuckucksnest" der sechsten Staffel der Erfolgsserie bei RTL.

Franka Potente und Hugh Laurie lieferten eine reife Leistung ab und überzeugten als ungleiches Liebespaar. Die 35-jährige Deutsche war Gaststar in der Serie und hatte eine Schlüsselrolle. Als Lydia knackt sie die harte Schale von Dr. House — er verliebt sich ernsthaft in sie. Die Zuschauer dürften sich über den Wandel gewundert haben. Bislang machte der bissige Exzentriker den Charme der Serie aus. Sie würde deutlich verlieren, wenn House vom Saulus zum Paulus würde.

House als Rebell der Psycho-Klinik

Die Pilotfolgen wiesen absichtlich Ähnlichkeiten zu Milos Formans fast gleichnamiger Verfilmung auf. House gibt in der Nervenklinik zunächst den Rebellen, er verweigert sich den Therapien und nimmt seine Medikamente nicht. Er gibt sich ganz so, wie man ihn aus der ungewöhnlichen Arztserie kennt: zynisch, eigenwillig, boshaft und völlig unsozial. Doch als durch seine Überheblichkeit ein anderer Patient schwer verletzt wird, beginnt House in sich zu gehen.

Als er Lydia kennen lernt, entwickelt er tiefe Gefühle — und lässt sie auch zu. Die beiden beginnen eine Affäre. House möchte, das mehr daraus wird, doch er scheitert. Laydia bleibt bei ihrem Mann. Dr. House mit echtem Liebeskummer — das gab es vorher nicht. Bislang wurden solche Gefühlsaufwallungen von dem verschrobenen Mann immer mit bösen Attacken und Sticheleien verdrängt.

Ein Langeweiler im weißen Kittel?

House ist geläutert, er darf die Klinik verlassen und wieder als Arzt arbeiten. Doch ob er einfach so an sein altes Leben als Chef-Zyniker im "Princeton Plainsboro"-Krankenhaus anknüpfen wird, ist fraglich. Und auch nicht nötig. Nach sechs Staffeln sei dem Eigenbrötler ein bisschen Weiterentwicklung gegönnt. Denn auch die schillerndste Figur nutzt sich ohne überraschende Wandlungen irgendwann ab.

Wenn sich House nicht mehr ganz so stark selbst im Weg steht, dürften sich viele neue Möglichkeiten ergeben. Schließlich knistert es schon lange zwischen dem genialen Diagnostiker und seiner Vorgesetzten Dr. Cuddy. Doch ein zahmer Langeweiler im weißen Kittel wird House ganz sicher nie werden. Und das ist auch gut so.

(RPO)
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