Tv-Kritik Beziehungschaos mit Happy-End

Locker, leicht, ein bisschen überdreht – mit einer französischen Komödie kann man nichts falschmachen. Das dachten sich wohl die Regisseure von "Ein vorbildliches Ehepaar". Und sie lagen richtig. Dabei beginnt die Handlung eher schleppend: Macho Thomas (Uwe Ochsenknecht) und Softie Roman (Heino Ferch) treffen sich auf der Toilette des Scheidungsanwalts. Sie gehen in die Bar, betrinken ihre Leidens-Kameradschaft, und aufgrund akuter Obdachlosigkeit (biestige Ex-Frau tauscht Schloss aus) zieht Thomas bei Roman ein. Uff. Erst jetzt kommt die unfreiwillige Männer-WG in Schwung, wenn auch eher durch Situationskomik als durch Dialoge. Das mag an den unterschiedlichen Männertypen liegen, die die beiden Schauspieler nicht nur verkörpern, sondern die sie auch sind.

Ochsenknecht ist der Mann fürs Grobe, und das muss er in den ersten Szenen des Films auch mit einem Zuviel an Mimik, Gestik und Stimme zeigen. Ferch hingegen bleibt nüchtern und leise, wirkt dafür aber realistischer. Richtig unterhaltsam wird es erst, als die beiden Ex-Frauen ins Spiel kommen. Kaum stehen Sophie von Kessel und Annika Kuhl auf dem Plan, funktioniert auch der anfangs kaum vorhandene Wortwitz. Der von den Männern geplante Frauentausch allerdings überhaupt nicht. Das rettet die Komödie vom reinen Klamauk in die Kategorie: "netter Film." Juliane Kaelberlah

(RP)
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