Rückkehr des Winters sorgt für Staus Schneechaos auf deutschen Autobahnen

Würzburg (RPO). Der mit Orkantief "Quinten" zurückgekehrte Winter hat in weiten Teilen Deutschlands chaotische Zustände auf den Straßen ausgelöst. Auf der A3 durch den Spessart staute sich der Verkehr in der Nacht zum Mittwoch auf einer Länge bis 30 Kilometer. Auf der A6 bildeten sich am Morgen wegen eines Unfalls vor dem Weinsberger Kreuz bis zu 20 Kilometer lange Staus.

 Auf der A3 ging lange Zeit nichts mehr.

Auf der A3 ging lange Zeit nichts mehr.

Foto: ddp, ddp

Glatte Straßen führten zudem zu vielen Unfällen, bei denen mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt wurden.

Auf der A3 in Unterfranken mussten zahlreiche Autofahrer die Nacht auf der Autobahn zubringen. In kürzester Zeit fielen dort 20 Zentimeter Schnee. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk mussten viele Fahrzeuge abschleppen. Weil die Räumfahrzeuge nicht mehr durchkamen, wurde die Autobahn streckenweise komplett gesperrt. Rotes Kreuz und THW versorgten die Eingeschlossenen mit heißen Getränken und Decken.

Im Landkreis Wunsiedel wurde ein 74-Jähriger schwer verletzt, nachdem sein Wagen auf schneeglatter Fahrbahn außer Kontrolle geraten und mit anderen Autos zusammengestoßen war. Trotz des angekündigten Streiks im bayerischen Winterdienst wurde auf den vom Verkehrschaos in Unterfranken betroffenen Straßen nach Angaben der Gewerkschaft ver.di nicht gestreikt.

20 Kilometer lange Staus

Die A6 wurde zwischen der Anschlussstelle Neckarsulm und dem Weinsberger Kreuz komplett gesperrt. Ein mit einem Bagger beladener Schwertransporter war an den Betonleitwänden am Mittelstreifen hängengeblieben. Durch die Wucht wurden mehrere der schweren Teile auf die Gegenfahrbahn geschoben, wo ein in Richtung Mannheim fahrender Sattelzug dagegen prallte. Der Sattelzugfahrer wurde mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. In der Folge gab es bis zu 20 Kilometer lange Staus.

Auch auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen sorgte Schnee für Chaos. Am Dienstagabend staute sich der Verkehr auf den Autobahnen im Bergischen Land und der Sauerlandlinie zeitweise auf bis zu 20 Kilometer. Insbesondere quer stehende Lkw blockierten die Fahrbahnen. Im Bergischen Land und im Kreis Mettmann kam es zu Dutzenden witterungsbedingten Unfällen. Am Mittwochmorgen hatte sich die Verkehrslage wieder beruhigt. In Paderborn wurde am Dienstagabend ein Motorrollerfahrer schwer verletzt, der auf ein parkendes Auto auffuhr, das er offenbar im Schneetreiben übersehen hatte.

Eisglätte in Hamburg sorgt für Knochenbrüche

In Hamburg und Schleswig-Holstein behinderte in der Nacht zum Mittwoch überfrierende Nässe den Verkehr. In Mecklenburg-Vorpommern wurde die Küsten-Autobahn 20 bei Grimmen in der Nacht über vier Stunden gesperrt, weil ein Sattelschlepper sich auf schneeglatter Fahrbahn quer gestellt hatte. In Hamburg bildete sich am frühen Morgen tückisches Eis: Kurz vor Sonnenaufgang überfroren Nässe und Schneematsch. Bis zum Vormittag kam es zu 27 wetterbedingten Einsätzen der Feuerwehr, vor allem wegen Stürzen auf Fuß- und Radwegen mit Prellungen und Knochenbrüchen.

Tief "Quinten" brachte Deutschland aber nicht nur Schnee, sondern auch Sturm: Am Dienstag wurden laut Deutschem Wetterdienst auf dem Feldberg im Schwarzwald im Tagesverlauf Orkanböen bis zu 166 Stundenkilometer registriert. Aber auch auf dem Wendelstein oder dem Weinbiet im Pfälzer Wald war es mit Geschwindigkeiten um 140 Stundenkilometern extrem stürmisch.

(DDP)
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