Nach einjähriger Flucht Polizei fasst mutmaßlichen Mörder Alexander R.

Aschaffenburg (RPO). Ein Jahr lang war der mutmaßliche Mörder Alexander R. auf der Flucht und wurde mit internationalem Haftbefehl gesucht. Nun hat die Polizei den 37-Jährigen festgenommen.

 Die Polizeigewerkschaft fordert härtere Strafen bei Gewalt gegen Polizisten.

Die Polizeigewerkschaft fordert härtere Strafen bei Gewalt gegen Polizisten.

Foto: ddp, ddp

Wie die Polizei am Montag mitteilte, wurde er am Samstag im Hauptbahnhof von Colmar in Frankreich bei einer Routinekontrolle festgenommen. Der 37-Jährige soll im vergangenen Sommer auf dem Parkplatz vor dem Schloss Mespelbrunn in Bayern eine 32 Jahre alte dreifache Mutter erstochen haben.

Der Leiter der Kriminalpolizei Aschaffenburg, Frank Eckardt, sprach von einer "unspektakulären Festnahme". R. habe mehrere Tausend Euro, einen USB-Stick sowie "spärliches Gepäck" bei sich gehabt. Der mutmaßliche Mörder habe in Frankreich wohl dem zunehmenden Fahndungsdruck speziell in Südwestdeutschland ausweichen wollen. Er wurde aufgrund aktueller Fotos identifiziert.

Der Festgenommene räumte dann laut Staatsanwaltschaft am Montag gegenüber einem französischen Richter ein, Alexander R. zu sein. Er habe allerdings einer vereinfachten Auslieferung widersprochen, weshalb diese nun durch die französischen Instanzen gehen müsse.

"Wir können noch nicht sagen, wie lange es dauern wird, bis er den deutschen Behörden überstellt wird", sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Irene Singer. Unter Umständen müsse man mit Monaten rechnen.

R. soll die 32 Jahre alte Frau am 25. Juli 2008 ermordet haben. Eine Zeugin hatte einen lautstarken Streit gehört und die Polizei verständigt. Bei ihrem Eintreffen fanden die Beamten die Frau tot auf. Neben ihr lag ein Messer. Der Tatverdacht fiel schnell auf Alexander R., der der Frau nach Polizeiangaben in der Vergangenheit immer wieder vergeblich Avancen gemacht hatte.

Zuletzt war R. auf seiner Flucht am 30. März 2009 in Erscheinung getreten. Mitten in der Nacht war der mutmaßliche Mörder bei Verwandten aufgetaucht und hatte von ihnen die Herausgabe von Geld und EC-Karten gefordert. Anschließend flüchtete er in einem Auto, das später wieder gefunden wurde. R. gilt nach Einschätzung der Polizei als gewaltbereit und unberechenbar.

(DDP)
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