Ex-Ministeriumssprecher muss zahlen 500 Euro Schmerzensgeld wegen Penisbild

Magdeburg · Weil er anzügliche Sex-Nachrichten an eine Bewerberin schickte, muss ein ehemaliger Sprecher des Kultusministeriums von Sachsen-Anhalt 500 Euro Schmerzensgeld zahlen.

Darauf einigten sich am Dienstag beide Parteien vor dem Landgericht Magdeburg, wie ein Sprecher mitteilte. Zuvor habe die Staatsanwaltschaft Magdeburg gegen die Zahlung von 1000 Euro das Strafverfahren gegen den Beklagten eingestellt. Unter anderem hatte der 44-Jährige der Frau ein Bild mit einem Penis auf ihr Handy geschickt.

Die Radiomoderatorin aus Essen hatte sich im vergangenen Jahr auf die Stelle der Öffentlichkeitsreferentin beworben, den Job aber nicht bekommen. Stattdessen bekam sie Kurznachrichten vom damaligen Pressesprecher. Er gab sich darin als 39-jähriger Mann aus Dortmund aus. Die Handynummer des Absenders führte die Polizei schließlich auf die Spur nach Magdeburg. Nachdem sich der Verdacht bestätigt hatte, löste das Kultusministerium den Vertrag mit dem Mann auf.

Laut dem Anwalt der Bewerberin, Burkhard Benecken, hat sich der ehemalige Sprecher des Kultusministeriums bei der 36 Jahre alten Radiomoderatorin persönlich entschuldigt. Seiner Mandantin sei es nicht um das Geld gegangen, sagte der Anwalt. "Sie wollte lediglich zeigen, dass man sich so etwas nicht gefallen lassen muss." Die Frau hatte wegen Beleidigung und Verstoßes gegen den Datenschutz geklagt.

(dpa)
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