Duisburg Streit um Loveparade-Mahnmal

Duisburg · Um die Gestaltung der Gedenkstätte für die 21 Todesopfer der Loveparade-Katastrophe ist ein heftiger Streit entbrannt. Klaus Peter Mogendorf, dessen Sohn Eike bei der Massenpanik am 24. Juli 2010 ums Leben kam, ist unzufrieden mit den gemeinsamen Vorstellungen der Stadt Duisburg und des Investors Kurt Krieger, dem das Gelände, auf dem die Gedenkstätte errichtet werden soll, gehört.

Die Pläne entsprächen nicht den Wünschen der Angehörigen, so Mogendorf. Zusammen mit einem Planungsbüro hat der Bauingenieur einen Gegenentwurf erarbeitet. Demnach soll der Unglücksort mit Rampe, Treppe, Gedenktafel und den aufgestellten Kreuzen unbedingt erhalten bleiben. Auf einer Fläche von 250 Quadratmetern sollen nach Vorstellungen des trauernden Vaters auch eine Kapelle und eine Bildergalerie mit Fotos des Unglücks Platz finden. Zudem sieht der Entwurf eine überdachte Holzbank und eine Freifläche auf der Rampe vor, wo die trauernden Angehörigen Kränze und Kerzen aufstellen und in Ruhe der Toten gedenken können.

Die Umsetzung des Gegenentwurfs könnte bis zu 40 Prozent teurer werden als der noch unveröffentlichte Plan von Krieger, der einen etwa 70 Quadratmeter großen Trauerraum am Unglücksort vorsehen soll.

Der Unternehmer betrachtet die entfachte Diskussion gelassen. Nach Gesprächen mit anderen Angehörigen glaube er an eine Lösung, die möglichst viele Beteiligte zufriedenstelle. Krieger ist nicht daran gebunden, eine Gedenkstelle zu errichten, "aber ich fühle mich dazu verpflichtet", sagt er.

Mogendorf, hinter dem angeblich nur wenige Hinterbliebene stehen, erklärte hingegen ein am Wochenende zwischen ihm und Krieger geführtes Gespräch für gescheitert. Sein Entwurf sei abgelehnt worden, ließ er wissen.

(RP)
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