Güterbahnhofsgelände Kurt Krieger will’s noch mal wissen

Kurt Krieger ist derzeit in Duisburg unterwegs und sucht nach Optionen für das Güterbahnhofgelände.

 Zwischen der A 59 und den Bahngleisen liegt das ehemalige Güterbahnhofsgelände. Es ist inzwischen wieder deutlich grüner geworden.

Zwischen der A 59 und den Bahngleisen liegt das ehemalige Güterbahnhofsgelände. Es ist inzwischen wieder deutlich grüner geworden.

Foto: RP/Tim Harpers

Kurt Krieger wagt einen neuen Anlauf. Der umtriebige Berliner Unternehmer war gestern wieder mal in Duisburg, gemeinsam mit seiner Projektentwicklerin Edda Metz. „Weil Duisburg so eine schöne Stadt ist“, sagte er unserer Zeitung auf Anfrage. Das ist sicher untertrieben. Krieger findet vermutlich eine Stadt dann besonders schön, wenn er dort viel Geld verdienen kann – was man aus seiner Sicht von Duisburg bisher sicher kaum behaupten kann. Seine bisherigen Anläufe, das rund 30 Hektar große Güterbahnhofsgelände zu entwickeln, scheiterten bekanntlich. Weder das „Höffner“-Möbelhaus noch das Designer Outlet Center (DOC) wurden Wirklichkeit. Letzteres scheiterte denkbar knapp am 24. September 2017 am Bürgerentscheid. Zu groß war offenbar die Befürchtung der Duisburger, die Innenstadt könne unter einem DOC nachhaltig leiden. Und nun?

„Es gibt noch nichts, was spruchreif ist“, sagt Krieger. Eines sei für ihn klar: „Ich verkaufe das Grundstück nicht.“ Wir entwickeln und bauen für uns selbst“, sagte der Unternehmer gestern. Er sei jetzt über 70 und könne nicht alles selber managen, es gebe aber drei, vier Projekte mit großen Flächen in Deutschland, die er unbedingt selbst entwickeln wolle. Duisburg gehört offenbar dazu.

Wer sich das Gelände zurzeit ansieht, kann nur mit dem Kopf schütteln. Fußläufig von der Innenstadt entfernt, hat sich die Natur ein Teil des Geländes offenbar schon wieder zurückerobert. Die alten Hallen stehen noch genau so verfallen da wie vor der Loveparade. Und die ist ja mittlerweile nun auch schon acht Jahre her. Dass ein vermeintliches Filetgrundstück so lange brach liegt, ist schon ein Armutszeugnis. Für alle Beteiligten.

Am meisten natürlich für Kurt Krieger. Er ist Eigentümer und hatte vor dem DOC-Bürgerentscheid erklärt, bei einem Scheitern habe er keinen Plan B. Das war auch offensichtlich so, denn nach dem 24. September tauchte er erst einmal ab: „Ich musste den Kopf erst mal wieder frei bekommen“, so seine Erklärung. Nun allerdings soll scheinbar doch ein Plan B her, und dem Vernehmen nach ist es längst nicht abgemachte Sache, dass er das Grundstück nicht versilbern will.

Dass er zu klotzen und nicht nur zu kleckern versteht, zeigten schon die Dimensonen des geplanten Möbelhauses: 50.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, 600 Arbeitsplätze, 150 Millionen Euro an Investitionen, jährliche Gewerbesteuereinnahmen für die Stadt von rund 750.000 Euro – das sind Rahmenbedingungen für eine Planung, wie man sie in dieser Stadt so oft nicht erlebt. Und ein Designer Outlet Center mit geschätzt zwei Millionen Kunden im Jahr wäre auch nicht von Pappe gewesen. Wenn die Duisburger es denn gewollt hätten.

 Edda Metz und Kurt Krieger in der alten Güterbahnhofshalle. Dort kennen sich die beiden inzwischen bestens aus.

Edda Metz und Kurt Krieger in der alten Güterbahnhofshalle. Dort kennen sich die beiden inzwischen bestens aus.

Foto: RP/th

Auch für die Stadt ist der jahrelange Stillstand kein Ruhmesblatt. Sie ist nicht Eigentümerin und hat lediglich über das Bauplanungsrecht Einfluss, was dort geschieht. Wenn etwas geschieht. Aber wenn Kurt Krieger schon einmal in Duisburg ist, dann hat er sicher schon eine Idee.

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