Wie sich Stadtteile durch Kreative verändern

Wie wollen Kreative arbeiten und warum wird die Kreativbranche immer wichtiger? Diesen Fragen widmet sich eine Studie, bei der in ganz Nordrhein-Westfalen Personen aus der Kreativwirtschaft und aus der Immobilienwirtschaft befragt wurden. Fast 36 Milliarden Euro Umsatz erwirtschafteten Unternehmen und Selbstständige aus Branchen wie Musik, Design, Werbung oder Verlagswesen im Jahr 2007 laut dem Zusammenschluss Creative.NRW. Thema war auch die Schwierigkeit für viele künstlerisch Tätigen, bezahlbare Arbeitsräume zu finden. NRW-Wirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger stellte die Studie mit Christian Boros und Werner Lippert von Creative.NRW vor.

In der Studie war die Arbeitsraumsituation untersucht worden. Dabei gaben 36 Prozent der Befragten an, von zu Hause aus zu arbeiten. Beinahe 60 Prozent waren mit dem Arbeitsumfeld unzufrieden. "Dabei werden viele Immobilien dann interessanter, wenn Kreative in ihnen arbeiten", sagte Voigtsberger. Mittlerweile habe die Immobilienbranche darauf reagiert. Auch Christian Boros bestätigte: "Kreative wollen nicht allein vor dem heimischen Computer sitzen." Deshalb würden auch Räume, die sich Freiberufler verschiedener Branchen (Co-Working Spaces) teilten, immer gefragter.

Ganze Stadtteile könnten aufgewertet werden. Werner Lippert nannte Flingern Nord und die Gegend rund um den Platz der Ideen in Derendorf als Beispiele. "Damit ist ein Stadtteil attraktiv geworden, der noch ein paar Jahre zuvor gar nicht im Gespräch war", fuhr Lippert fort. Immobilieninvestor und Kunstsammler Gil Bronner sieht Oberbilk als Viertel mit Potenzial, um Künstler anzuziehen. "Dabei ist es aber der Wohlstand in einer Stadt wie Düsseldorf, der die Menschen, auch die Kreativen, anzieht", gab Bronner zu bedenken. Für viele Immobilieninvestoren sei es nicht einfach, Angehörige der Kreativwirtschaft unterzubringen.

(RP)
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