Stadt Willich Glückskinder spielen unbeschwert

Stadt Willich · Die Eingewöhnungsphase lief gut und mittlerweile spielen hier täglich 45 Kinder: Der erste Betriebskindergarten "Glückskinder" in Willich läuft. Am Samstag wurde er bei bei einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt.

 Tag der offenen Tür im ersten Willicher Betriebskindergarten. Viele waren interessiert und schauten sich die neue Einrichtung an.

Tag der offenen Tür im ersten Willicher Betriebskindergarten. Viele waren interessiert und schauten sich die neue Einrichtung an.

Foto: wolfgang kaiser

Die große Halle ist hell und lädt so richtig zum Spielen und Toben ein. Ein knapp zweijähriger Steppke zieht seinen Großvater entschieden in Richtung der Kindergarderoben und zeigt ihm, wo die Puschen warten, die er im Kindergarten trägt: Morgens um kurz nach acht Uhr herrscht in der neuen Kindertagesstätte "Glückskinder" reger Betrieb, und der Beobachter merkt, dass die Kinder ihre KiTa schon richtig in Beschlag genommen haben.

Seit dem 2. September läuft der Betrieb in der neuen Kindertageseinrichtung, dem Projekt, bei dem die Stadt Willich mit Unternehmen und der Projektstelle von Nicole Düser Neuland organisatorisches Neuland betreten hat. Ein Teil der Plätze stehen den Unternehmern in den Willicher Gewerbegebieten zur Verfügung, die diese für die Kinder ihrer Mitarbeiter buchen und finanzieren können, als ein Mittel, um angesichts des wachsenden Fachkräftemangels qualifizierte Mitarbeiter gewinnen oder halten zu können. All diese strategisch und wirtschaftlich wirklich wichtigen Überlegungen sind den kleinen Leuten allerdings herzlich egal. Wichtig für sie ist es, dass sie sich in den neuen Räumen wohlfühlen. Und dafür hat das Team um KiTa-Leiter Martin Pimpertz viel Arbeit investiert: Von der großen Halle gehen die Gruppen- und Funktionsräume ab. Es gibt zwei Räume, die für Unter-Dreijährige eingerichtet sind, die "Nestgruppen", so Pimpertz. Dazu kommt ein Raum für die Über-Dreijährigen, der entsprechend anders möbliert ist. Multifunktionsraum, Schlafräume mit Bettkisten für die Größeren und Schlafkörben für die Kleinen, ein Bistro und eine Küche sowie Verwaltungsräume komplettieren das Raumkonzept.

Der Start in das erste Jahr war behutsam und so sehr erfolgreich, schildert Pimpertz: Die Eingewöhnungsphase für die Kinder lief — abhängig von den Möglichkeiten der Eltern — über vier Wochen - "während dieser Zeit saßen die Eltern im Bistro und haben zum Teil sogar am Laptop gearbeitet", beschreibt er. Jetzt fühlen sich die Kurzen wohl und verbringen den Tag ganz selbstverständlich in der KiTa. "Sie hatten schon nach wenigen Tagen Vertrauen zu den Erziehern und erkunden jetzt die Welt", beschreibt Pimpertz. Das Prinzip der Einrichtung: Es gibt zwar die Stammräume für die Gruppen, aber die Kinder können sich den ganzen Tag mit den Erziehern in den Räumen bewegen. Die Tage sind nicht straff mit Programm organisiert, sondern "die Erzieher sollen mit den Kindern gestalten". Wichtig ist Pimpertz das genaue Beobachten des einzelnen Kindes, um herauszufinden, wo es in seiner Entwicklung steht und welche Aktivitäten es braucht, um sich weiter zu entwickeln, daher wird es immer wieder Entwicklungsgespräche geben. Neben dem Kümmern um die Kinder gibt es derzeit viele andere Aufgaben: Das Team muss sich fin-den, Strukturen bilden und Abläufe schaffen, schildert der Leiter. Auch wenn schon vieles an Mobiliar und Spielzeug — oft detailreiche und praktische Einzelanfertigungen — da ist, werde sich in den nächsten Wochen zeigen, was noch gebraucht werde, erwartet Pimpertz.

(djm)
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