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Stadt Willich Anrather Ärztehaus wird größer

Stadt Willich · Die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum ist derzeit ein heiß diskutiertes Thema. In Anrath plant ein Krefelder Bauherr jetzt ein neues Ärztezentrum zur Verbesserung der Lage.

Es sollen vier weitere Arztpraxen, eine Apotheke und ein Warte-Café entstehen - dazu im zweiten Obergeschoss zwei Wohnungen: Architekt Artur Dahmen erläuterte das Konzept für einen Erweiterungsbau des schon bestehenden Ärztehauses an der Schageshof-Straße 2 in Anrath. Der Hintergrund: Derzeit wird in der Stadtverwaltung die vereinfachte Änderung des Bebauungsplans bearbeitet. Der Planungsausschuss hatte das Thema in seiner jüngsten Sitzung länger diskutiert.

Ausgangspunkt ist das 1986 von der damaligen Raiffeisenbank Willich (Zusammenschluss der Spar- und Darlehenskassen Anrath und Willich) als Bankfiliale gebaute Gebäude auf dem Eck-Grundstück Raiffeisen- und Schageshof-Straße. Es hat in der Zwischenzeit einem Anrather Industriellen gehört, jetziger Eigentümer ist ein Krefelder Projekt-Entwickler.

In diesem Altbau praktizieren eine Frauenärztin, ein Orthopäde, ein Zahnarzt und eine Physiotherapie, dazu gibt es zwei Wohnungen. Der Neubau soll auf der Fläche entstehen, die jetzt noch als Wiese das Gebäude von der Raiffeisenstraße trennt.

Altbau-Körper und Neubau werden sich einen neuen Eingangsbereich mit Treppenhaus und Aufzug auf der Schageshof-Seite teilen. Das Warte-Café im Erdgeschoss soll den Patienten der jetzt schon praktizierenden Mediziner und der neuen Praxen zur Verfügung stehen, so Dahmen. Der in die Jahre gekommene und nicht mehr wirklich ansehnliche Altbau erhält eine neue Fassade. Rund um das Gebäude sind 37 Parkplätze inklusive Behindertenparkplätze und Ärzte-Parkplätze vorgesehen.

Im Planungsausschuss hatten die Politiker sich vor allem mit der Frage beschäftigt, ob die Parkplatzzahl reicht. Sascha Fassbender (CDU) nannte die Planung "schön", wollte aber wissen, ob sich schon Ärzte verpflichtet haben. Außerdem wünschte er sich einen Taxi-Parkplatz und bat darum, das Thema mit dem Investor zu besprechen. Stadtplaner Thomas Scholemann sagte, es sei Sache des Bauträgers, welche Chancen er sich auf dem Markt für das Projekt ausrechne. Die Technische Beigeordnete Martina Stall führte aus, dass die Parkplatzzahl reiche, weil es direkt angrenzend öffentliche Parkplätze gebe, außerdem liegen in unmittelbarer Nähe Haltestellen für mehrere Buslinien. Daher sinke die Anforderung an die Zahl der Parkplätze um 30 Prozent. Das Thema Taxi-Halteplatz könne die Stadt dem Investor vorschlagen. Therese Stoll (SPD) begrüßte das Projekt ebenfalls: Ein Ärztehaus sei vonnöten, weil sich das Projekt Ambulatorium in Willich noch verzögere.

Christian Winterbach (Grüne) wollte die Argumentation bezüglich des Parkplatz-Bedarfes und der ÖPNV-Anbindung nicht akzeptieren. Er argumentierte, dass im früheren Planungsentwurf (September 2013) eine Tiefgarage und oberirdische Stellplätze vorgesehen gewesen seien. Die Grünen könnten die Reduzierung der Parkplätze daher nicht mittragen.

Stadtplaner Arno Hoffmann erläuterte, dass es zu den Parkplatz-Zahlen aktuellere Berechnungen gebe - diese seien aber für den momentanen Stand des Verfahrens nicht relevant und daher nicht aufgenommen. Martina Stall betonte, man arbeite zurzeit im Bereich des Planungsrechtes. Die Parkplatzberechnungen würden in der Folge nach dem Baurecht erstellt - wenn nicht genügend Stellplätze nachgewiesen würden, sinke auch die Größe der Nutzfläche.

Der Planungsausschuss genehmigte den Planungsentwurf letztlich mehrheitlich. Er wird im April öffentlich ausgelegt. Die Bürger können ihn dann einsehen und Einwendungen machen.

(djm)
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