Wesel Freunde helfen bei Suche nach Judith

Wesel · Ein Hubschrauber der Polizei kreiste Donnerstag erneut über der Fundstelle des Treckingrades nahe der RWE-Umspannanlage in Obrighoven. "Beamte sind das Gebiet rund um die Lippefähre abgeflogen, da es sich um eine potentielle Anlaufstelle des Mädchens handelt", sagt Polizeisprecher Egbert Doernemann. Unterdessen nimmt die Suche nach Judith Spiller größere Ausmaße an.

 Ein aktuelles

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Foto: Kreispolizei Wesel

Essen, Mühlheim, Oberhausen

Nachdem ein Zeuge die Schülerin am Mittwochmorgen angeblich in Duisburg-Rheinhausen gesehen haben will, und die Polizei daraufhin die Suche nach dem Mädchen ausgeweitet hat, gibt es weitere Hinweise. "Es haben sich Zeugen gemeldet, die Judith auch in Essen, Mühlheim an der Ruhr und Oberhausen gesehen haben wollen. Wir gehen nun allen Hinweisen nach", sagt Doernemann. Judith sei am Montagnachmittag zum letzten Mal an einer Tankstelle an der Schermbecker Landstraße gesehen worden. Inzwischen habe sich auch eine Freundin bei der Polizei gemeldet, die einen Anruf von Judith Spiller erhalten haben soll. "Es geht mir gut", habe eine Mädchenstimme der Zeugin gesagt. Die Nummer der Anruferin sei der Freundin jedoch nicht bekannt gewesen. Unterdessen schaltete sich auch der Bekannten- und Freundeskreis der Schülerin ein. Eltern der Klassenkameraden und Freundinnen verschickten Rund-E-Mails mit einem Fahndungsfoto sowie einer Personenbeschreibung.

Warnung vor Gerüchten

Im Internetportal "Schülerverzeichnis" machen sich Judith Spillers Freunde gegenseitig Mut. Sie hoffen, dass das Mädchen bald wieder auftaucht. "Ich hoffe, dass nichts passiert ist und das sie wieder heil und gesund nach Hause kommt", schreibt Chantal. Und Lisa ergänzt: "Ich hoffe, sie tut sich nichts an. Immer die Augen offen halten — besonders in Obrighoven am Aaper Busch, wo ihr Fahrrad gefunden worden ist."

Kathi, die Judith scheinbar nicht persönlich kennt, ist dennoch tief betroffen: "Allein schon weil Bekannte von mir mit dem Mädchen befreundet sind und weil so etwas genau bei uns passiert, finde ich es total schrecklich."

Die Jugendlichen warnen eindrücklich davor, dass zu viele Gerüchte über die Gründe für Judiths Verschwinden verbreitet werden. "Leute in unserem Alter kommen schon mal auf dumme Ideen, doch nachher wird meist alles wieder gut", heißt es in einem Beitrag im "Schülerverzeichnis".

In die Suche hat sich unter anderem auch das Pfarrerehepaar Eva und Albrecht Holthuis von der evangelischen Kirche am Lauerhaas eingeschaltet. "Meine Frau hat einen engeren Kontakt zur Familie des Mädchens", sagt der Pfarrer. Per E-Mail hat er die Besucher der Jugendgruppen und deren Eltern über die Suche nach Judith informiert. "Wir beten, dass sie möglichst bald unversehrt gefunden wird", schreibt Albrecht Holthuis. "Bitte leitet diese Mail an möglichst viele Freunde und Bekannte weiter, damit alle Infos bei der Polizei ankommen können."

(RP)
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