Remscheid SOS-Konzept lebt wieder auf

Remscheid · Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes sollen die bestehende Ordnungssatzung strenger umsetzen, auch Geldstrafen werden verhängt. Mehr Personal gibt es nicht für diese Aufgabe – die Stadt hofft auf aufmerksame Bürger.

Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes sollen die bestehende Ordnungssatzung strenger umsetzen, auch Geldstrafen werden verhängt. Mehr Personal gibt es nicht für diese Aufgabe — die Stadt hofft auf aufmerksame Bürger.

Pünktlich zum Start in den Frühling verschärft die Stadt Remscheid ihre Bemühungen um Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit im Stadtgebiet. Das Ordnungsamt, so ist es in der Verwaltungsspitze abgesprochen, soll die bestehende Ordnungssatzung, die noch in der Amtszeit von Oberbürgermeister Fred Schulz mit absoluter CDU-Mehrheit unter dem Motto "SOS" beschlossen wurde, rigider umsetzen und den gültigen Strafenkatalog bei Verstößen auch zur Anwendung bringen. Bislang werden Sünder meist nur ermahnt, aber nicht mit Geldstrafen belegt.

Zusätzliches Personal wird dafür allerdings nicht eingesetzt, sagte Jürgen Beckmann, Leiter des Ordnungsamtes, im BM-Gespräch. Die Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung und des Außendienstes sollen neben ihrer bisherigen Tätigkeit künftig auch ein strenges Auge auf Bürger haben, die ihren Hund ohne Leine ausführen, den Kot ihres Vierbeiners nicht entsorgen, Kippen auf die Straßen werfen oder einfach in den Rinnstein spucken.

Müll ist ein Dauerbrenner-Thema

"Wir werden die Schwerpunkte unserer Aufmerksamkeit verändern", sagt Beckmann. Gleichwohl sollten sich Parksünder nun nicht sicher fühlen. Es gebe keinen Freibrief für "Falschparker, die ihren Hund korrekt an der Leine führen". Beckmann: "Das ist ein Experiment, wir werden schauen, wie es funktioniert."

Äußerer Anlass der verschärften Kontrollen ist die Aufräumaktion "Picobello", bei der am vergangenen Wochenende 3500 Remscheider ihre Stadt mit Müllsack und Handschuhen vom gröbsten Dreck befreiten. "Die Stadt ist jetzt einigermaßen sauber, und das soll in der Zukunft auch so bleiben", sagt Beckmann.

Hinter den Kulissen, so sagt Stadtsprecherin Viola Juric, wird schon lange darüber nachgedacht, wie man dem Bedürfnis der Bürger nach einer sauberen Stadt besser nachkommen kann. Kaum ein Thema wird bei Anrufen im Rathaus so oft angesprochen wie Ärger über zu viel Dreck und Müll im Stadtgebiet. Doch zusätzliches Personal will und darf die Stadt nicht einstellen. Das Geld fehlt.

Darum hofft Jürgen Beckmann nun auch auf die aktive Mithilfe der Bürger. Die sollen Verstöße gegen die Ordnungssatzung der Stadt dem Ordnungsamt melden oder sie gleich zur Anzeige bringen. "Wir gehen allen Fällen nach", verspricht der Leiter des Ordnungamtes.

Bürger sollen mithelfen

Jüngster Fall, wo Hilfe gebraucht wird: Eine Wiese vor einer Kindertagesstätte am Kremenholl, die regelmäßig als Hundeklo missbraucht wird. Hier hofft Beckmann auf Nachbarn, die die Hundehalter kennen — und die Namen ans Ordnungsamt weitergeben. "Meist fährt man ja nicht in einen anderen Stadtteil, wenn man seinen Hund sein Geschäft machen lässt."

(RP)
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