Heiligenhaus Sternstunde in St. Ludgerus

Düsseldorf · Das Benefizkonzert anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Dresdner Bank-Filiale am Ortendete mit Ovationen für die Solisten. Die Kirche bot den passenden Rahmen.

Bravi und etliche stehende Ovationen für ein Konzert, das im Melos strahlender Fülle von Bitten, Klagen und Hymnen mehrere hundert Gäste restlos begeisterte und verzauberte. Nie zuvor konzertierten Diven von solcher Weltklasse wie Alexandra von der Weth (Sopran) und Bonita Hyman (Mezzo) vor Ort. Die Ludgerus-Kirche bot für diesen Abend den passenden Rahmen.

Die sakralen Kunstwerke des Altarraums entwickelten durch eine warme Beleuchtung die Schönheit ihrer Formen und Farben. Drei schillernde Lichtglaskugeln des italienischen Designers Catalani und eine edle hohe prächtige Ikebana der Künstlerin Marion von dem Sana ergänzten ein prachtvolles Flair, das hell in den dunklen Kirchenraum strahlte. Die Dresdner Bank machte es möglich. Unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters Dr. Jan Heinisch schenkte sie anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Filiale Heiligenhaus diesen Strauss virtuoser Klangschönheit ihren Kunden. Natürlich wie seit 25 Jahren, eine Gala als Benefizkonzert für Unicef. Heribert Klein moderierte souverän und galant, aber auch tiefgründig.

Kinder am Flügel

Was wäre eine Unicef-Gala ohne Kinder? Vier talentierte achtjährige Japanerinnen spielten achthändig reizvolle Arrangements über "Happy birthday" und einen der berühmten ungarischen Tänze von Brahms. Schön melodiös intonierte Yuna Nakagava einen Walzer von Chopin. Grandios, mit großem Atem und emotionaler Inbrunst ließen die Solistinnen dann ihre Stimmen aufblühen. Beide wurden bereits auf den großen Opernbühnen der Welt wie Metropolitan, Covent Garden, Wiener Staatsoper, in Chicago, San Fransisco und andern mit Ovationen überhäuft.

Sehr sensibel, mit lyrischem Gefühlsreichtum in wunderbarer Klarheit ihrer geschmeidigen Stimme, die auch in der Höhe keine Schärfe kennt, intonierte Alexandra von der Weth aus Verdis Macht des Schicksal, die Arie "Ach unter Tränen". Glanzvoll, in makellosem Belcanto, wie aus hymnischen Sphären, dann das Gebet "Casta Diva" der Priesterin aus Bellinis Norma. Überwältigend guttural, in großer Wandlungsfähigkeit, mal warm und weich timbriert, mal strahlend hell, begeisterte immer wieder der Mezzo von Bonita Hyman. Diese Schönheit der Tonfärbungen, dieses Volumen, dieser Klangzauber in den Höhen und Tiefen in Arien von Donizetti, Mascagni und Saint-Saens verzauberte restlos, ebenso Spirituals aus dem 20. Jahrhundert. Die Duette aus Verdis "Massa da Requiem" und aus Bellinis "Mira o Norma" berührten in ergreifender Innigkeit von zwei dialogisierenden berauschend schönen Stimmen. Pianist Stephan Harrison bestach stets durch Musikalität in einfühlsamer Begleitung.

Eine Sternstunde glanzvoller Stimmen.

(RP)
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