Fußball Marzok: Sandkasten in übler Erinnerung

In Ratingen begann Lukas Marzoks Leidenszeit. Im Hinspiel am 1. Oktober erlitt der Düsseldorfer einen Bänderriss und eine Sprunggelenkverletzung, als er im auf den Rasen geschütteten Sand hängen blieb. Morgen Abend (19.30 Uhr) findet im Paul-Janes-Stadion das Rückspiel der Fußball-Verbandsliga zwischen Fortuna Düsseldorf II und Ratingen 04/19 statt und Lukas Marzok kann aufgrund dieser Verletzung noch immer nicht mitwirken.

Dass die Erinnerungen bei Marzok anlässlich der Begegnung wach werden, ist verständlich. Doch auch den Ratingern wurde am Sonntag beim Sturz des Schiedsrichters im Ratinger Sandkasten noch einmal deutlich vor Augen geführt, in welch einer Verfassung der Rasen ist. Ursprünglich sollten Löcher in den Boden gebohrt werden, damit der Sand versickert und der Rasen so gelockert wird. Aufgrund des Alters und der rund 25 aufgetragenen Schichten ist dies jedoch nicht mehr möglich, so dass der Sand oben aufliegt.

Entsprechend deutlich fällt die Kritik von Fortuna-Obmann Ilja Ludenberg aus: "Solche Fußballplätze sind gefährlich und untragbar. Die Kommunen müssten eigentlich in der Lage sein, solch einen Platz zu pflegen. Aber das geschieht nicht überall. In Düsseldorf ist kein anderes Wetter als in Ratingen und der Fortuna-Platz wird bei weitem mehr strapaziert, dennoch liegen von der Qualität Welten dazwischen." Die Stadt Ratingen benutze alljährlich das Meeting als Argument dafür, dass der Rasen im Sommer nicht erneuert werden könne. "In die LTU-Arena kommt ein neuer Rollrasen, der ist ein paar Tage später bespielbar."

Sand im Getriebe

Die Düsseldorfer haben aber nicht nur den besseren Rasen, sondern auch die bessere Mannschaft — zumindest laut Tabelle. Einsam und allein stehen die Fortunen an der Spitze und marschieren der Meisterschaft entgegen, wenn auch nicht mehr ganz so souverän wie vor der Winterpause. Da holten sie aus 16 Spielen 46 Punkte und beeindruckten mit einem Torverhältnis von 39:3. "Den Schwung haben wir nicht ins neue Jahr retten können", gesteht Ilja Ludenberg, was die Zahlen untermauern: Nur fünf Punkte aus vier Spielen bei 8:7 Toren. So gab es die einzige Niederlage beim 3:4 gegen Goch, es folgten ein 1:1 in Hamborn, 2:0 gegen Baumberg und 2:2 in Hilden. "Vor allem die Mannschaften, die ums Überleben kämpfen, sind gefährlich", sagt Ludenberg.

Fortuna II gegen Ratingen — eigentlich eine klare Sache, denn es erwartet nicht nur der Spitzenreiter den Neunten, sondern auch die beste Abwehr den zweitschlechtesten Angriff der Liga. Trotz der Rollenverteilung sieht RSV-Trainer Bernd Klotz nicht schwarz: "Wir haben an Stabilität gewonnen und stehen kompakt." Deshalb wird er das team nicht ändern.

(RP)
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