Ratingen Die Wirtschaft boomt

Düsseldorf · Höhere Gewinnerwartungen und gute Prognosen für 2008 sind zwei Botschaften der Konjunkturumfrage. Die Lage sei „fast schon beängstigend positiv“, so Dr. Axel Mauersberger, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes.

Der kräftige Motor namens „Ratinger Wirtschaft“ fährt weiter auf hoher Drehzahl. Und es sieht nicht danach aus, als sollte die Maschine in absehbarer Zeit ins Stocken geraten. Im dritten Jahr in Folge versprüht die Konjunkturumfrage des knapp 100 Mitglieder starken Unternehmensverbandes Ratingen (UVR) deutlich vernehmbaren Optimismus. Geschäftsführer Dr. Axel Mauersberger betonte: „Die Konjunktur lief in diesem Jahr auf Hochtouren, und viele Unternehmen werden bereits gebremst durch den Mangel an qualifiziertem Personal.“ Besonders bei den Ingenieuren herrsche akuter Bedarf, der Markt sei leergefegt, so Mauersberger, der betonte, dass die gute Konjunktur auf dem Arbeitsmarkt endlich angekommen sei. In diesem Jahr hätten zwei Drittel der Unternehmen die Belegschaft aufgestockt, lediglich jedes zehnte Unternehmen musste Personal abbauen.

Dass die lokale Wirtschaft boomt, belegt beispielhaft der Erfolg der Balcke-Dürr GmbH, deren Vorstandschef Claus Brinkmann auch UVR-Vorsitzender ist. Man sei angesichts verstärkter Nachfrage auf dem Energie- und Kraftwerkssektor vom weiteren stabilen Wachstum überzeugt, hieß es unlängst bei einem Empfang für Chris Kearney, den Chef der weltweit agierenden SPX Corporation, zu der die Balcke-Dürr GmbH gehört. Beleg für die Expansion: Vor mehr als einem Jahr wurde in Wuxi (China) ein Werk eröffnet, in dem Komponenten für Kraftwerke produziert werden. Bei fast 60 Prozent der befragten Unternehmer sei die Gewinnerwartung für 2007 höher als im Vorjahr, hieß es. Nur sieben Prozent rechneten mit einem geringeren Gewinn. Und zwei Drittel der Firmen haben Ende 2007 einen höheren Auftragseingang zu verzeichnen als im Vorjahr. Dieser Trend soll sich fortsetzen: 57 Prozent der Unternehmer erwarten bessere Geschäfte, 43 Prozent glauben, dass es unverändert gut bleibt. Niemand rechnet mit einem Geschäftsrückgang. Durchweg positive Nachrichten, die nach Ansicht von Mauersberger aber kein Grund sind, sich entspannt zurückzulehnen. „Auf dem Ausbildungsmarkt muss sich mehr tun“, betonte der UVR-Geschäftsführer, „da gibt es Unternehmen, die nach einer Pause jetzt wieder damit beginnen, jungen Menschen eine Lehrstelle anzubieten.“ Der Trend zur Schaffung neuer Arbeitsplätze halte insgesamt an. Klare Worte richtete Mauersberger an die Parteien in Berlin: „Es bleibt zu hoffen, dass die Politik diese Entwicklung nicht durch zweifelhafte Entscheidungen beeinträchtigt, wie wir sie in der Mindestlohndebatte erlebt haben.“

(RP)
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