Ratingen Kraftvoll aus der Krise

Düsseldorf · Gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt: Die Konjunktur zieht mächtig an, die Zahl der offenen Stellen ist hoch. Die Ratinger Unternehmen konnten sich in schwierigen Zeiten behaupten. Die Kurzarbeit sinkt drastisch.

 Die Frühjahrsbelebung fiel im Juni 2009 deutlich schwächer aus.

Die Frühjahrsbelebung fiel im Juni 2009 deutlich schwächer aus.

Foto: AP, AP

Die Ratinger Wirtschaft startet durch — und dies nach einer geradezu beispiellosen Krise in Deutschland, deren Nachwirkungen schneller als erwartet abgeklungen sind. Peter Jäger, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Düsseldorf, Carsten Brox, Leiter der Agentur für Arbeit Ratingen, und Dr. Axel Mauersberger, der Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Ratingen (UVR), stellten gestern ein umfangreiches Zahlenpaket und die Folgen für die Wirtschaft vor. Die RP fasst die wichtigsten Fakten zusammen.

Kurzarbeit

Im Vergleich zum Oktober 2009 hat es in der Region rund um Düsseldorf einen drastischen Rückgang gegeben: 27 000 Menschen befanden sich vor einem Jahr in Kurzarbeit, aktuell sind es noch rund 5000 Personen. "Das Besondere ist, dass es keine Massenentlassungen gegeben hat", bilanzierte Jäger, "die Unternehmen schalten wieder auf Vollbeschäftigung."

Aufschwung

Die aktuellen Zahlen spiegeln einen kraftvollen Aufschwung wider, das Ganze grenze schon an ein "Job-Wunder", befand Jäger. Die Agentur für Arbeit sei in der Vermittlung besser und schneller geworden, urteilte er. Ursprünglich hatte man einmal rund 47 000 arbeitslose Männer und Frauen im gesamten Bezirk der Agentur hochgerechnet — mit Blick auf die brachialen Auswirkungen der Krise. Doch dieses Szenario blieb aus.

Zum Ende dieses Monats waren 40 000 Frauen und Männer im Agentur-Bezirk arbeitslos gemeldet, 234 weniger als im September und 831 weniger als vor einem Jahr. In Ratingen blieb die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat bei 6,3 Prozent. Noch im Oktober 2009 hatte die Quote für den Kreis Mettmann 7,4 Prozent betragen, aktuell werden 6,8 Prozent genannt. Brox, der Ratinger Agentur-Chef, betonte, dass die Stadt recht krisenfest sei. Auf dem Arbeitsmarkt herrsche viel Bewegung. Beleg: Seit Jahresbeginn gab es in Ratingen 1311 Stellenangebote — dies ist eine Steigerung um 194 oder 17,4 Prozent gegenüber dem Zeitraum des Vorjahres (Januar bis Oktober).

Jobs

Aktuelle Stellenangebote in Ratingen sind unter anderem: Warenkaufleute (40), IT-Kräfte (24), Sozialpflegerische Berufe (22), Ingenieure (21), Gesundheitsdienstberufe (19), Lager und Logistik (16), Bürokräfte (14) und Elektriker (10).

Ausblick

Jäger geht davon aus, dass es eine anhaltend hohe Nachfrage nach Arbeitskräften geben wird. Es sei aber weiterhin sehr schwierig, Langzeitarbeitslose zu vermitteln.

(RP)
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