Radevormwald Reformierte sanieren die Orgel und bauen ihr Haus um

Radevormwald · Die Reformierte Kirchengemeinde sieht sich gut aufgestellt: Zumindest war das der einheitliche Tenor der Gemeindeversammlung am Sonntag. Presbyterin Gisela Busch, Kirchmeister Michael Voß und Baukirchmeister Dr. Heinz-Jürgen Lorenz informierten über Programm, Stiftung, Finanzen und Umbauvorhaben in der Kirche und am gemeindeeigenen Haus in der Grabenstraße.

Dort sollen neue Wohnungen entstehen. Wo bisher der Trägerverein "aktiv55plus" und das Ambulante ökumenische Hospiz ihre Standorte hatten, sollen vier neue Mietwohnungen entstehen. Zurzeit wird nur eine Mietwohnung genutzt, die auch weiterhin bestehen bleiben soll. Die Kirchengemeinde überlegt seit längerem, wie das Gebäude weiter genutzt werden könnte. Diskutiert worden war unter anderem der Einzug einer Kita. Dafür habe sich die Stadtspitze allerdings nicht sonderlich interessiert zeigte, berichtete der Kirchbaumeister.

Kurzzeitig gab es sogar die Überlegung, das Haus abzureißen, denn das offen gestaltete Treppenhaus macht es unmöglich, Wohnungen zu bauen. Deswegen kam die Idee, das Treppenhaus zu drehen, um so in sich geschlossene Wohneinheiten von 60 bis 100 Quadratmetern zu erschließen. "Dafür müssen wir eine Nutzungsänderung beantragen, da die Räume als Büros genutzt werden." Lorenz rechnet noch 2017 mit dem Beginn des Umbaus.

Auch die Kirche am Markt soll einige Schönheits-Operationen erhalten: Der Kirchenraum bekommt einen neuen Anstrich, der Raum unter den Treppenaufgängen, der bislang als Stauraum für Tische genutzt wird, soll verschlossen und als Garderobe verwendet werden. Im hinteren Teil des Raumes werden schmale Tische angebracht, für eine gemütlichere Atmosphäre beim Kirchencafé.

Auch die Orgelpfeifen werden in diesem Jahr gereinigt. Dafür hatte die Gemeinde über eine Spendenbox Geld gesammelt und kürzlich von der Sparkasse 1500 Euro erhalten. Sechs bis sieben Wochen werden die Arbeiten dauern. Beginn wird der 10. September sein. "Gottesdienste und Marktandachten können weiterhin gefeiert werden, die Musik kommt vom E-Piano", erklärte Presbyterin Gisela Busch.

Die finanzielle Lage der Gemeinde schätzt Kirchmeister Michael Voß gut ein, wobei er keine Bilanzen vorlegte. Lediglich die Eröffnungsbilanz von 2012 liegt vor. Alles andere sei noch in Arbeit. Durch die Umverteilung der Aufgaben im Kirchenkreis und die Zentralisierung sei die Zeitverzögerung entstanden. "Laut Terminplan können wir mit den Abschlüssen für Mai 2018 rechnen", berichtete Voß.

Das vielfältige Angebot in der Gemeinde - vom Krabbelgottesdienst bis zu Tagesauflügen - soll beibehalten werden. Die Mitglieder des Diakonie-Ausschusses, die sich um die Flüchtlingsarbeit kümmern, beklagten rückläufiges Interesse. "Es ist traurig, dass die Resonanz der Gemeinde, die sonst so aktiv ist, in dieser Richtung nicht so funktioniert", sagte eine Vertreterin des Kreises. Busch versprach, das Thema anzusprechen.

(sebu)
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