Radevormwald City – kein Ort für Visionen

Radevormwald · Der neue Citymanager, Dr. Arnd Jenne, seine Mitarbeiterin Christina Bellendorf und Stadtplaner Bernd Niedermeier von MWM haben gestern Ideen und Ziele vorgestellt. Sie wollen ab sofort bis 2015 sehr viel bewegen.

Das Geheimnis ist gelüftet: Dr. Arnd Jenne aus Essen wird mit seinem Team für den neuen Verein Citymanagement die inhaltliche Umgestaltung der Innenstadt vorantreiben. "Wichtig ist uns zu sagen, dass die Entscheidung für das Büro Jenne vom Verein einstimmig gefallen ist", sagten Bürgermeister Dr. Josef Korsten und die Technische Dezernentin Julia Gottlieb. Zuletzt tätig war das Büro Jenne in Essen (City Nord), Memmingen und Naumburg/Saale. Vorgestellt hat sich auch Bernd Niedermeier, neuer geschäftsführender Gesellschafter von MWM in Aachen, der den Innenstadtprozess ebenfalls begleiten wird.

Straßen und Plätze gestalten

Aufgabe von MWM ist es, für die "Hardware" zu sorgen, die öffentlich finanziert wird und über die die Kommunalpolitik entscheidet. Das sind investive Aufgaben wie die Gestaltung von Plätzen, Straßen und Stadteingängen, das neue Lichtkonzept, die Verkehrsführung und die Stadtbildpflege. Das Büro Jenne betreut mit größtenteils privater Finanzierung das Citymanagement mit Beratung von Immobilieneigentümern (unter anderem Leerstandsmanagement) und Gewerbetreibenden. Er verwaltet den Verfügungsfonds, aus dem Beschilderungs- und Leitsysteme, Öffentlichkeitsarbeit und Marketingaktionen finanziert werden.

Mit klaren Worten wiesen die Beteiligten auf den ambitionierten Zeitplan bis 2015 hin. "Wir haben uns viel vorgenommen. Ab 2012 muss etwas passieren", sagte Niedermeier. Lieber 90 Prozent umsetzen, als über 110 Prozent zu diskutieren – das sieht Citymanager Jenne, der früher für den Karstadt-Konzern gearbeitet, als sein Markenzeichen. "Wir werden uns selbstständig positionieren und wir werden uns auf das Wesentliche konzentrieren", sagte er.

Nachnutzung der Gebäude planen

Das ist die Innenstadt. Selbst für diese sieht Jenne nicht mehr an allen Stellen eine Zukunft für Einzelhandel. "Für die diese Stellen müssen wir eine Nachnutzung der Gebäude planen", sagte Jenne und ergänzte, "für mehrere Zentren ist die Stadt viel zu klein."

Der neue Citymanager erklärte auch, dass er eine gute Streitkultur pflege und keiner Diskussion aus dem Weg gehe – in einer Stadt, in der es viele Potenziale gibt und der Zug noch nicht abgefahren ist. Als schwäbischer Dickkopf habe er keine Angst vor den Bergischen.

"Für Kuschelpädagogik bleibt allerdings keine Zeit, wir werden arbeiten und auch nicht auf den Letzten warten, der auf den Zug aufspringen will. Wer heute nicht verstanden hat, was die Stunde geschlagen hat, über den wird die Zeit hinweggehen", sagte Jenne, der mehrere Tage in der Woche vor Ort sein will. Und Julia Gottlieb ergänzte noch: "Es wird Momente geben, wo wir angefeindet werden."

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(RP)
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