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Neuss Therapie-Klinik: Neuss ist angeblich schon "gesetzt"

Neuss · Neuss muss offenbar ernsthaft damit rechnen, Standort für eine Therapie-Klinik für psychisch gestörte Gewaltverbrecher zu werden. Laut einem Sprecher des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe ist Neuss als Standort "gesetzt".

 Das Abschiebegefängnis an der Grünstraße ist als Standort für die Therapie-Klinik aus dem Rennen.

Das Abschiebegefängnis an der Grünstraße ist als Standort für die Therapie-Klinik aus dem Rennen.

Foto: Andreas Woitschützke

Dieser Eindruck sei "in Gesprächen mit Ressorts des Gesundheitsministeriums entstanden". Ein Rolle bei den Überlegungen spiele auch der Faktor Zeit: "Überlegt werde auch, wo bekommt man diese Einrichtung am schnellsten hin?", so der Sprecher.

Im Gesundheitsministerium wird zurzeit "mit Hochdruck", so Pressesprecher Christoph Meinerz, die Standortprüfung für die Therapie-Klinik für Sexual- und Gewaltstraftäter vorgenommen. "Wir prüfen mehrere Standorte. Neuss ist einer davon." Das neue Therapie- und Unterbringungsgesetz sieht vor, dass psychisch gestörte Straftäter, die nach ihrer Entlassung eine Gefahr darstellen, in speziellen Einrichtungen untergebracht werden müssen. Die Landesregierung sieht in dem Abschiebegefängnis für Frauen an der Grünstraße einen möglichen Standort für Therapieplätze. "Wann die Entscheidung fällt, lässt sich noch nicht sagen", so der Ministeriumssprecher. "Das muss sorgfältig geprüft und alle Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden."

Zur Informationsveranstaltung des Bürgermeisters am Donnerstag, 18 Uhr im Ratssaal, wird es eine Erklärung aus dem Ministerium geben. "Entweder durch den Bürgermeister vorgetragen oder durch einen Vertreter unseres Hauses", so Sprecher Meinerz. Der Neusser Landtagsabgeordnete der Grünen, Hans-Christian Markert, hat nach einem Gespräch mit der Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Marlis Bredehorst, "den Eindruck gewonnen, dass nach einem Standort für eine vorübergehende Unterbringung von vier bis sechs Straftätern gesucht werde. Mit einer schnellen Entscheidung rechne ich nicht."

Die CDU, die sich massiv gegen die Pläne zur Wehr setzt, hat nun das Thema auf die Tagesordnung des Hauptausschusses am 20. Januar gesetzt. Anwohner der Grünstraße haben unterdessen ihrem Zusammenschlusss den Namen "Initiative gegen Sexual- und Gewaltstraftäter in Neuss" gegeben.

Internet: www.isg-neuss.de

(NGZ)
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