Neuss "Das war ein Verrückter!"

Neuss · Hans Mülheis (69), Chef des Schießsportvereins 1962 und Ex-Schützenkönig, erklärt im Interview, wer Diabolospitzgedschosse benutzt und wie gefährlich die Munition ist, mit der am Pfingstmontag das Schützenpferd auf der Furth offenbar beschossen wurde.

 Ex-König Hans Mülheis: „Sportschützen benutzen keine Spitz-Munition.“

Ex-König Hans Mülheis: „Sportschützen benutzen keine Spitz-Munition.“

Foto: NGZ

Herr Mülheis, was sind Diabolos?

Hans Mülheis Es gibt zwei Varianten. Vorn abgeflacht oder eben auch spitz als Diabolospitzgeschosse. Diese Munition wird mit Luftgewehr und Luftpistole verschossen.

Sie sind Vorsitzender eines Schießsportvereins. Benutzen Sie Diabolos?

Mülheis Nur die abgeflachten. Die Spitz-Munition ist im Rheinischen Schützenbund verboten. Sie besitzt größere Durchschlagskraft und franst die Zielscheiben aus, so dass Ergebnisse verzerrt werden.

Wer benutzt denn spitze Diabolos?

Mülheis Das weiß ich nicht so genau. Sportschützen jedenfalls nicht. Vielleicht gibt's aber Menschen, die damit Tauben schießen. Das ist zwar illegal, aber...

Wer kann Diabolos kaufen?

Mülheis Alle Volljährigen. Die Munition ist frei verkäuflich . Ein Waffenschein ist nicht erforderlich.

Sind Diabolos gefährlich?

Mülheis Aus 25 Metern ist die Wirkung wie ein Mückenstich. Der Schütze auf der Furth muss dem Pferd aber ganz nah gewesen sein. Das war ein Verrückter.

(dhk)
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