Mönchengladbach Altenheim-Skandal: Hilfe am Sorgentelefon

Mönchengladbach · Der Klärungsprozess wird noch Wochen dauern. Doch Christoph Habrich, Vorstandsmitglied der Mönchengladbacher Caritas, ist sicher, dass am Ende die Gräben im Giesenkirchener Pflegewohnhaus zugeschüttet sind. "Wir hatten bereits mit den Mitarbeitern gesprochen. Jetzt gab es einen intensiven Dialog mit Bewohnern und Angehörigen", sagt Habrich.

Rund anderthalb Stunden standen er, Johanna Schloemer vom städtischen Amt für Altenhilfe und Nicole Gatz-weiler vom Sozialdienst der Giesenkirchener Einrichtung den rund 80 Bewohnern und Angehörigen Rede und Antwort.

Habrich: "Wir werden das Gespräch gemeinsam mit der Heimleitung auswerten und nach Lösungen suchen." Eine hat der Caritasverband gefunden: Es gibt ein Sorgentelefon für Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter, das jeweils montags geschaltet ist.

Seit einem Jahr sollen im Giesenkirchener Caritas-Altenheim katastrophale Missstände geherrscht haben. Angehörige und niedergelassene Ärzte, sowie die Bewohner der Einrichtung berichteten von lebensbedrohlichen Pflegefehlern. Mitarbeiter seien völlig überlastet, Mobbing gehöre zur Tagesordnung. Lange Zeit hatte sich niemand aus Angst getraut, an die Öffentlichkeit zu gehen.

Dann war der Leidensdruck offensichtlich zu groß geworden: Betroffene wandten sich an unsere Zeitung. Der Caritasverband für die Region Mönchengladbach-Rheydt legte Anfang Juli ein umfassendes Schuldeingeständnis ab. "Wir hatten die Situation im Altenheim Giesenkirchen nicht so ernst eingeschätzt. Wir sind froh darüber, dass Politik, Presse, Angehörige und Ärzte uns die Mängel vor Augen geführt haben, dass wir uns gezwungen sahen, etwas zu tun", hieß es.

Erste Verbesserungen

Bei den Klärungsgesprächen beteiligt waren auch Führungskräfte der Contec GmbH. Dieses Unternehmen ist vorläufig mit Heimleitung und Geschäftsführung des Giesenkirchener Pflegewohnheims beauftragt. Es führt zurzeit eine Generalrevision in Giesenkirchen durch und will alle Versäumnisse und Fehler aufdecken. Die pflegerische Situation sei bereits verbessert worden, sagt Contec.

Das Sorgentelefon ist montags von 15 bis 18 Uhr geschaltet und unter % 0 21 61 9 46 81 71 zu erreichen. Auf Wunsch werden Angaben vertraulich behandelt.

(RP)
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