Erkrath Kleines Bruchhaus bleibt Bauland

Düsseldorf · Der Acker zwischen Bergischer Allee, Bruchhauser Straße und dem Waldgebiet im Westen soll weiterhin als Bauland für junge Familien vorgehalten werden. Dafür stimmte die CDU/FDP Mehrheit im Planungausschuss. Damit ist ein Bürgerantrag gescheitert, mit dem die Bebauung verhindert werden sollte. Vorausgegangen war eine dreistündige Aussprache vor 150 Zuschauern im Bürgerhaus Hochdahl.

"Das Kleine Bruchhaus zu bebauen wäre ein Sündenfall", sagte Dr. Thomas Spiritus, der als betroffener Anwohner und Sprecher der IG Erkrath auftrat. Die immer lauter werdende Autobahn sowie die Nähe zur "Todeszone" der Co-Pipeline stehe einer weiteren Planung als Wohngebiet im Wege, so Spiritus. Im übrigen grenze das Gebiet direkt an das wertvolle Naturschutzgebiet Bruchhausen mit seinen schützenswerten Feuchtwiesen. Prognosen sähen überdies voraus, dass die Bevölkerungsentwicklung in Erkrath zurück gehe und überhaupt kein neuer Wohnraum benötigt werde, so die IG Erkrath. "Es liegen überhaupt noch keine konkreten Pläne vor", sagte Fabian Schmidt, Technischer Dezernent und Erster Beigeordneter der Stadt. Er geht davon aus, dass wenn im nahen Düsseldorf mit einem Zuzug von 65 000 Menschen gerechnet werde, auch Erkrath davon profitieren werde. Schmidt widersprach energisch von Anwohnern gestreuten Gerüchten, die schönsten Grundstücke direkt am Naturschutzzentrum Bruchhausen habe sich schon ein "prominenter" Architekt gesichert.

Inge Berkenbusch (FDP) warf den vielen Gästen unter lauten Buh-Rufen vor, sie würden eine Ansiedlung von neuen Erkrathern massiv behindern. Dort, wo sie damals hingezogen seien, wäre früher ebenfalls Acker gewesen. Sie selbst hätten ebenfalls dazu beigetragen, Flächen zu versiegeln.

Helmut Rohden (CDU) verwies darauf, das Kleine Bruchhaus sei immer schon Reserve-Baugebiet der Entwicklungsgesellschaft Hochdahl gewesen. Grüne und BmU lehnen eine Bebauung ab. Die SPD fordert einen Stadtentwicklungsplan, um den Bedarf nach Wohnraum zu ermitteln.

(RP)
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