Wülfrath Ein Orchester findet sich

Düsseldorf · Über 80 Musiker aus Nordrhein-Westfalen treffen sich zur Probe in Wülfrath.Dirigent Bernd Wysk ist begeistert von der Zusammenarbeit. Das nächste Treffen ist im September.

In fulminanter Klangfülle präsentierten über 80 Musiker im Rheinkalk-Berufsbildungszentrum (BBZ) einen Querschnitt aus dem schaurig schönen Musical, "Phantom der Oper". Dirigent Bernd Wysk war begeistert. "Riesenapplaus. Das ist der Sinn der Sache, dass Musiker aus verschiedenen und Vereinen in dieser Form zusammen Musik machen." Das gemeinsame Spiel des Stückes "Backdraft", des feurigen und melancholischen ungarischen Tanzes "Tokayer", und last not least des packenden Phantom-Medley bildeten den Abschluss der ersten Probenphase des neu gegründeten "ProjektOrchester NRW".

96 Anmeldungen

Die Idee zu einem projektmäßig arbeitenden Orchester — einem Auswahlensemble für Musiker aus Spielmannszügen und Musikvereinen — wurde vor etwa sechs Wochen in einer privaten Initiative geboren. "Man kennt sich in der Szene. Man weiß um Wunsch und Bedarf, in einem Orchester mitzuspielen", sagte Sebastian Kawaters, Organisationsleitung ProjektOrchester, im RP-Gespräch. Die Ideengeber gingen auf einige Musiker zu, von deren Qualität sie überzeugt waren. Ansonsten sprach sich das Vorhaben schnell rum. Von 50 bis 60 Anmeldungen ging das Organisationsteam aus. 96 waren es am Stichtag.

Wenn alle den ersten Probentermin hätten einhalten können, wäre es in dem größten Raum des BBZ noch wärmer und enger geworden. Die Musiker reisten aus allen Teilen NRW an. Am weitesten reisten die Musikerfreunde der Kalkstädter, aus Fränkisch Kulmbach/ Hessen.

Um zehn Uhr begann die Probe — erst jede Stimme für sich, beispielsweise Querflöten, Stabspiele, Schlagwerke, Percussions. Die Noten, die die ehrenamtlich wirkenden Dozenten arrangierten, waren den Teilnehmern eine Woche vorher gemailt worden. Nach der Gesamtprobe aller Flöten und kurzer Mittagspause, trafen unter Bernd Wysk, Leiter des Orchesters und des Dozenten-Teams, alle Musiker zum erstmaligen Zusammenspiel des ProjektOrchesters NRW zusammen.

Das Orchester lebt von ganz viel Idealismus, Musikbegeisterung und der Freude, etwas aufzubauen. Noch ohne Einnahmen, Sponsoren, Fördergelder, Unterstützung eines Verbandes. "Für die Nutzung des BBZ haben wir von Rheinkalk ein faires Angebot bekommen", sagte Kawaters. Einschließlich Mittagessen zahlten die Musiker für die Teilnahme zehn Euro.

Am Ende wurde ein Resümee gezogen und über weitere Aktivitäten gesprochen. "Es wäre schade, wenn das nur eine Eintagsfliege bliebe. Alle hatten einen wunderbaren Tag, auch hinsichtlich der Stückeauswahl", waren sich die Teilnehmer einig. Als Termine für nächste Probenphasen wurden festgelegt: 20. September (wo, wird noch festgelegt) sowie 9./ 10. Januar auf der Jugendburg Borken-Gemen.

(RP)
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