Erkrath Alarm bei Handtaschen-Diebstahl

Düsseldorf · Kriminaloberkommissar Udo Wilke zeigte, wie sich Seniorinnen bei einem Raubüberfall schützen können. Ein kleines Gerät in der Tasche löst einen lauten Signalton aus. Er rät, mit Straftätern nicht um Hab und Gut zu kämpfen.

„Die Gesundheit ist immer wichtiger als die Handtasche“, warnt Kriminaloberkommissar Udo Wilke stets Seniorinnen. Wilke betreut bei der Kreispolizeibehörde die Kriminalprävention für Senioren und beriet im Rosenhof Hochdahl zum Thema „Schutz vor Handtaschenraub“.

Anlass war der Überfall auf eine 87-jährige Bewohnerin der Seniorenwohnanlage, der vor drei Wochen in der Unterführung Richtung Hochdahler Markt die Handtasche entrissen wurde. „Es ist am besten, einfach keine Tasche dabei zu haben“, betont der Polizist. Ansonsten sollen wichtige persönlichen Dinge wie Geldbörse oder Schlüssel nicht leichtsinnig mit herumgetragen werden. „Es ist sinnvoll zwei Portmonees mitzunehmen und Geld nachzufüllen.

Zettel mit Notfall-Nummern

Statt des Personalausweises reiche normalerweise ein Zettel mit Notfallnummern oder eine Kopie des Dokuments. „Aber bitte nur die Vorderseite, den hinten steht die Adresse.“ So könne ein Handtaschendieb schnell zum Einbrecher werden und mit Anschrift und Haustürschlüssel bequem die Wohnung ausrauben.

Es sei ein Irrglaube, ständig echte Ausweispapiere bei sich tragen zu müssen. „Nur wer beispielsweise das Bärenticket hat, oder mit Scheckkarte Einkaufen geht.“ Dringlichst rät er Betroffenen, nicht um ihr Hab und Gut zu Kämpfen. „Der Täter ist immer stärker.“ Schwerste Verletzungen durch Schläge oder Stürze sind die schlimme Folge. Wer die Tasche diagonal oder unter der Jacke zu trägt, verringert das Risiko eines Überfalls. Will der Räuber die Tasche trotzdem an sich bringen, wird es äußerst gefährlich.

Ein Gefühl von Sicherheit kann ein kleines Taschenalarmgerät vermitteln, dessen eines Ende an der Tasche befestigt und das andere festgehalten wird. Bei einem ruckartigen Ziehen schlägt das Gerät Alarm und löst beim Täter Schrecksekunden aus. „Im besten Fall schlägt es den Täter direkt in die Flucht“, erklärt der Kriminaloberkommissar. Ein Alarmgerät ist auch für junge Menschen, die häufig allein unterwegs sind, geeignet. Wesentlich häufiger, aber weniger skandalös als ein Handtaschenraub, ist statistisch allerdings der klassische Taschendiebstahl. Betroffene bemerken ihr Schicksal in der Regel erst wesentlich später, weshalb auch die Täterbeschreibung schwierig ist. Wilke warnt vor dem Glauben, Taschendiebe wirkten stets ungepflegt und seien schlecht gekleidet.

„Auch der Anzugträger kann der Täter sein.“ In der Regel suchten Diebe belebte Plätze wie Bahnhöfe, Kaufhäuser oder Großveranstaltungen für ihre Raubzüge aus. Relativ sicher verstaut ist die Brieftasche in der Jackeninnentasche oder einer kleinen Gürteltasche, die in die Hose gesteckt wird.

(RP)
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