Meerbusch Jecke aus dem Kreis unterschreiben das Meerbuscher Gelöbnis

Meerbusch · Der Blick fällt auf Narrenkappen, Fasanenfedern, bezopfte Köpfe und tolle Roben. Beim siebten Neujahrsempfang der Narrenhäupter des Rhein-Kreises Neuss im Vereinsheim Adler Nierst ist alles vertreten, was in der fünften Jahreszeit Rang und Namen hat.

 Prinz Philipp Vasen (Nierst), Prinz Kevin I. (Kevin Heinen, KG Rot-Weiß Kläävbotze Grevenbroich) und Prinzessin Laura Isabel unterschreiben das Gelöbnis.

Prinz Philipp Vasen (Nierst), Prinz Kevin I. (Kevin Heinen, KG Rot-Weiß Kläävbotze Grevenbroich) und Prinzessin Laura Isabel unterschreiben das Gelöbnis.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Dreigestirne, Prinzenpaare und Karnevalspräsidenten von zwölf jecken Vereinen tummeln sich in der Gaststube. Wie Prinz Kevin I. und Prinzessin Laura-Isabell, die mit Präsident Wolfgang Heinen die KG Rot-Weiß Kläävbotze Stadt GV repräsentieren und jeweils mit 16 Orden behängt sind. Oder das Dreigestirn der Närrischen Sprötztrupp Gustorf 1884: Prinz Hubert mit Zepter, Bauer Horst mit Pfauenfedern geschmückter Fellkappe und historischem Dreschflegel sowie Jungfrau Mathilda, die neckisch ihre Strumpfhose unter dem langen Kleid zeigt.

Sie alle haben das "Meerbuscher Gelöbnis" unterzeichnet, das sie unter anderem verpflichtet, in fröhlicher Gemeinschaft die Freude des Karnevals in die Herzen des närrischen Volks im Rhein-Kreis Neuss zu tragen und die Narrenfreiheit zu wahren. Allen voran natürlich die Gastgeber der KG Kött on Kleen mit dem Vorsitzenden Andreas Bondartz und Prinz Philipp I. an der Spitze. Dieser fühlt sich zu Beginn der kurzen Session "ganz fantastisch". Er ist viel unterwegs zu befreundeten Vereinen, fiebert aber besonders dem Höhepunkt, der eigentlichen Karnevalswoche mit ihren vielen Veranstaltungen in Nierst entgegen. "Mein persönliches Highlight ist der Altweibertag. Da habe ich Geburtstag und werde noch mehr gebützt als üblich", freut er sich. Sich freuen kann der ganze Verein, der in diesem Jahr 111 Jahre alt wird. Das Jubiläumsmotto heißt dem entsprechend: "111 Johr sind et schon - Kött on Kleen is Tradition".

Noch etwas steif wirkt der karnevalistische Schwung bei Kreisdirektor Dirk Brügge, der aber versichert, dass er auch überschäumen könne. Dagegen ist Landrat Hans-Jürgen Petrauschke ganz in seinem Element. Flüssig weicht er von dem vorbereiteten Redekonzept ab, weil er sich wegen der kurzen Session kurz fassen wolle. Wichtig ist ihm die Mystik der Zahl 7: der siebte Empfang am 7. Januar im sieben Quadratkilometer großen Nierst. Er ergänzt: "Wir in der Politik haben das ganze Jahr Sitzungskarneval. Da ist immer was los!" Da können die Karnevalisten fast neidisch werden.

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage lobt dagegen besonders den heimischen Verein. Sie ist stolz darauf, dass sich so viele Tollitäten nach Neesch in den hohen Norden des Kreisgebiets aufgemacht hätten und bestätigt, dass hier eine karnevalistische Hochburg sei, mit dem längsten Rosenmontagszug der Welt - zeitlich gesehen. Bei so viel Lob gibt Kött on Kleen gleich eine Kostprobe seiner Feierlaune. Die kleine und die große Tanzgarde unter der Leitung von Renate Kuglin schwingen gekonnt ihre Beine. Auch Radschlag und Spagat beherrschen die Mädels perfekt.

(RP)
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