Meerbusch Ärger um Sport-Förderung eskaliert

Düsseldorf · Eklat im Vereins-Sport: Stadt-Sport-Verbands-Chefs Mike Kunze hat gestern einen offenen Brief an alle Meerbuscher Sportvereine verschickt, der Zündstoff enthält.

Darin vergleicht Kunze den Vorsitzenden des TuS Bösinghoven, Johannes Peters, mit einem "größenwahnsinnigen, tollwütigen Elefanten im Porzellanladen", wirft ihm "massiven Vertrauensbruch", schlechten Stil" und "wenig politisches Gespür" vor. Eine für den Meerbuscher Sport beispiellose Frontalattacke, des CDU-Ratsherrn und Vorsitzenden der Jungen Union Meerbusch. Grund dafür ist Peters Kritik an Kunzes Verhalten im Sportausschuss.

Dort hatte Mike Kunze die von CDU und Grünen geplante 20-prozentige Kürzung bei den Mitteln für die Sportvereine zwar bedauert, sie aber gerechtfertigt. Er erklärte, die Vereine hätten dafür angesichts der Haushaltslage Verständnis und stimmte schließlich zu. TuS-Chef Peters hatte auf Anfrage der RP sein Missfallen über die von CDU und Grünen durchgesetzte Kürzung ausgedrückt und bemängelt, dass zumindest der TuS Bösinghoven nicht gefragt worden sei. Er kündgte zudem einen Protestbrief an. Kunze wirft Peters nun vor, diesen Brief bereits vorab der Presse zugespielt zu haben.

Johannes Peters bewertete die Kunze-Kritik gestern als "etwas neben der Spur". Er kündigte "eine gebührende Antwort" an.

Kritik an Mike Kunze kommt auch vom Grünen Kooperationspartner. Fraktionschef Jürgen Peters erklärte im Hauptausschuss unter Bezug auf die Kürzung: "Wir haben von Mike Kunze die Information bekommen, dass das mit den Vereinen abgeklärt ist". Das sei aber offensichtlich nicht der Fall gewesen. CDU-Ratsherr Jörg Wartchow, Vorsitzender des ASV-Lank, merkte daraufhin an, zumindest der ASV sei informiert gewesen.

Mike Kunze hat die Sportvereine darum gebeten, sein Schreiben öffentlich auszuhängen. Kommentar

(RP)
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