Krefeld Nach Großbrand: Roeren mit neuer Geschäftsstelle

Krefeld · Drei Wochen nach dem verheerenden Brand am 9. Juli im Holzlager der Firma Roeren an der Mevissenstraße nimmt das Geschäftsleben des Familienunternehmens mehr und mehr an Fahrt auf.

Die Schäden im Gewerbepark
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Die Schäden im Gewerbepark

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Sichtbares Zeichen: Das Notfallzentrum, das nach der Feuernacht eingerichtet wurde, ist zur perfekt funktionierenden Geschäftsstelle mit umfangreichem Ausstellungsprogramm geworden. "Wir bauen neue Läger auf und sind auf einem sehr guten Weg", sagte Martin Roeren gestern.

Er hofft, dass der Betrieb in ein, zwei Monaten wieder auf altem Niveau läuft. In einem Punkt muss die Firma aber neu planen: Der für 2015 geplante Bau eines neuen Fachmarktes wird verschoben.

Roeren ist optimistisch, dass die Versicherung den Schaden komplett übernimmt. Er schätzt, dass der Schaden deutlich unter den bislang genannten 30 Millionen Euro liegt. Bei dieser Zahl handele es sich eher um einen Maximalrichtwert der Versicherung für eine Rücklage. Der tatsächliche Brandschaden liege deutlich darunter, so Roeren.

Zu den Problemen der vergangenen Wochen gehörte es etwa, neue Lkw und Gabelstapler aufzutreiben — da es durchweg Spezialfahrzeuge seien, könne man sie nicht auf die Schnelle kaufen, erläuterte Roeren. Der Betrieb arbeitet nun mit Leihfahrzeugen befreundeter Firmen.

Zu den absurden Problemen, mit denen das Unternehmen zu kämpfen hatte, gehörte es, dass der Telefonanbieter zwei Wochen zur Freischaltung eines neuen Anschlusses brauchte. "Wir waren zwei Wochen für unsere Kunden nicht erreichbar; das war für uns unfassbar", so Roeren.

Zugleich betonte er aber erneut, wie viel Hilfe er nach dem Brand erfahren und mit wie viel Einsatz die Roeren-Mitarbeiter für ihren Betrieb geackert hätten. Ausdrücklich lobte er auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft und deren Chef, Eckart Preen, der oft präsent gewesen und sehr hilfreich gewesen sei.

Roeren bekräftigte, dass er enttäuscht ist über die Stadt. Statt Anteilnahme zu zeigen, sei sie mehr damit beschäftigt gewesen, im Streit um die Wartung von Hydranten der Firma die Verantwortung dafür zuzuweisen.

Unterm Strich aber überwiegt der Optimismus, dass die Firma rasch wieder in normale Bahnen findet. Die Zuversicht ist auch messbar: Das Unternehmen, das 43 Vollzeitarbeitsplätze bietet, hat nicht nur niemanden entlassen, sondern pünktlich zum Start des neuen Ausbildungsjahres Azubis eingestellt.

Was die Brandursache angeht, so sieht Roeren die Theorie der Polizei mit Skepsis. Dass eine gegen 17 Uhr weggeworfene Zigarette den Brand ausgelöst haben soll, das Feuer aber erst drei Stunden später entdeckt worden sei, will ihm nicht recht einleuchten.

(RP/rl)
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