Kevelaer Poorten plant Predigt am PC

Kevelaer · Bevor er ins Pfarrhaus von St. Antonius einziehen kann, logiert Andreas Poorten erst einmal in Winnekendonk. An den Ostertagen will er vor möglichst vielen Gläubigen predigen. Sein Team hilft ihm bei der Arbeit.

 Pfarrer Poorten vor der Winnekendonker Kirche St. Urbanus. Zuletzt war er in den Klever Ortsteilen Rindern, Keeken, Bimmen und Düffelward tätig.

Pfarrer Poorten vor der Winnekendonker Kirche St. Urbanus. Zuletzt war er in den Klever Ortsteilen Rindern, Keeken, Bimmen und Düffelward tätig.

Foto: Seybert

Er sei ein wenig technikaffin, sagt Andreas Poorten. Der 47-jährige neue Pfarrer von St. Antonius (und einiger anderer Gemeinden) will deshalb seine Hifi-Geräte und sonstigen Medien nicht einem Umzugsunternehmen anvertrauen. So lange der Einzug ins Pfarrhaus von St. Antonius Kevelaer noch aussteht, weil das Gebäude erst renoviert werden muss, hat Poorten deshalb Musikanlage, Laptop und Tablet-PC in sein provisorisches Wohnzimmer in der Winnekendonker Pfarrwohnung überführt. Hier wird er sich in diesen Tagen eine Menge Gedanken (und elektronische Notizen) machen. Denn er muss nicht nur vier Gemeinden kennen lernen, sondern auch die Ostergottesdienste vorbereiten.

Neben der zweiten katholischen Kevelaerer Innenstadtpfarrei ist Poorten bekanntlich für St. Urbanus Winnekendonk, für St. Petrus Wetten und für St. Quirinus Twisteden zuständig. Im Herbst, wenn Pfarrer Valasek in den Ruhestand geht, stößt noch St. Antonius Kervenheim dazu. Da warten nicht nur auf die Gemeinden einige Änderungen, sondern auch auf den Pfarrer viel Arbeit.

"Aber ich bin ja nicht allein, sondern arbeite im Team — übrigens sehr gerne. Mir stehen die Pastoralreferentin Stefanie Kunz, Pfarrer Hubert Skrzypek, Helmut Leurs und Daniel Kotara als Diakone mit Zivilberuf, Diakon Berthold Steeger in Winnekendonk und mehrere Pensionäre zur Seite. Froh bin ich auch über die große Anzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter in den Gemeinden." Im September komme ein weiterer Pfarrer — sozusagen als "zweiter Mann" — hinzu.

Andreas Poorten stammt aus Kleve und war dort zuletzt Pfarrer in Rindern, Keeken, Bimmen und Düffelward. So kleine Dörfer wie dort gibt es im Bereich Kevelaer nicht, Fusionen stehen dennoch an. "Ich habe eine solche Phase schon im Münsterland mitgemacht und weiß, was das bedeutet. In Kleve wäre es für mich schwer gewesen, zusätzlich für Kellen, Warbeyen und Griethausen zuständig zu sein und in der Wahrnehmung vieler ,der Rinderner' zu sein. Da fängt man besser irgendwo neu an."

Kevelaer kennt er schon aus sechs Kaplansjahren — bis 2001 gehörte er der Gemeinde St. Marien an. Als der Weihbischof ihn im November 2011 fragte, ob er nach Kevelaer wechseln wolle, habe er nicht lange gezögert: "Das ist Niederrhein, dort spricht man meine Sprache." Der leitende Pfarrer von St. Antonius ist nicht mehr Dechant wie sein Vorgänger Alois van Doornick, spielt auch nicht Flöte oder macht Gedichte, gibt er schmunzelnd zu. Aber zu tun wird er genügend haben und "im Team", wie er betont, in Zukunft einiges anpacken.

(RP)
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