Goch Rund fünf Millionen Euro für Altenheim

Goch · 4,8 Millionen Euro hat die Bruderschaft zu Unserer Lieben Frau investiert, um das Alten- und Pflegeheim am Frauenhaussträßchen zu erneuern. Ende des Jahres soll auch der Innenhof fertig sein.

 Rudolf Swertz, Norbert Lamers, Franz Peters, Marion Laue und Heinz Wrede (von links) vor der neuen Fassade am Frauenhaussträßchen.

Rudolf Swertz, Norbert Lamers, Franz Peters, Marion Laue und Heinz Wrede (von links) vor der neuen Fassade am Frauenhaussträßchen.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Helene Winkels ist zufrieden. Dort, wo die Bewohnerin des Alten- und Pflegeheims am Frauenhaussträßchen nun in ihrem bequemen Sessel sitzt und fernsieht, war früher noch ein Balkon. Dass dieser verschwunden ist und die Seniorin wesentlich mehr Platz in ihrem 23,5 Quadratmeter großen Einzelzimmer hat, ist aufwendigen Umbaumaßnahmen zu verdanken — die ihren guten Grund hatten: Denn aufgrund des neuen Landespflegegesetzes und des Alters des 40-jährigen Altenheims wurden umfangreiche Umbauarbeiten, Neugestaltungen und Kernsanierungen erforderlich. Deshalb beschloss der Stiftungsvorstand des Provisorenkollegiums der Bruderschaft zu Unserer Lieben Frau, insgesamt 4,8 Millionen Euro in das Alten- und Pflegeheim zu investieren.

"Zwei stressige Jahre liegen hinter uns", gibt der Geschäftsführer der Bruderschaft, Norbert Lamers, zu. Stressige Jahre, die sich gelohnt haben, denn bereits von außen könnte der Kontrast nicht größer sein. Durch die Gestaltung und die Instandsetzung der Fassade erscheint das 40 Jahre alte Gebäude fast wie ein Neubau. Die Verantwortlichen blicken mit Stolz auf die vergangenen 24 Monate zurück, denn sowohl Zeitplan als auch Budget wurden für "Phase 2", in der 66 Apartments umgebaut, erweitert und neu gestaltet wurden, eingehalten.

"In ,Phase 1' wurde zunächst der an den Eingangsbereich grenzende Teil umgebaut, im Anschluss haben wir uns dem nach Süd-Ost orientierten Teil gewidmet", erklärt der zuständige Architekt Heinz Wrede. Die Nasszellen, die noch noch aus der Gründungszeit des Hauses, also vom Anfang der 70er Jahre, stammten, waren nicht behindertengerecht, wurden neu gebaut und eingerichtet, Durch die vorgesehenen 1,10 Meter breiten Schiebetüren wird die Nutzung auch für Rollstuhlfahrer gewährleistet. Auch die Eingangstüren zu den Zimmern wurden verbreitert. Die Zweibettzimmer im zweiten Obergeschoss wurden zudem aufgelöst — nun besteht das Wohnangebot des Heims zu 99 Prozent aus Einzelzimmern.

Doch nicht nur auf Funktionalität wurde geachtet. "Wir legen Wert darauf, dass sich unsere Bewohner wohl fühlen", sagt Norbert Lamers. So soll der warme Holzton der Fenster und der Fassadenverkleidung den Wohncharakter des Gebäudes unterstreichen. Gelungen, wenn es nach Helene Winkels geht. "Es ist sehr schön geworden. Ich fühle mich wohl", sagt die Bewohnerin, die nicht nur ein größeres Zimmer hat, sondern auch Fensterelemente, die bis zum Boden reichen. Die Brüstungen sind nur noch 50 Zentimeter hoch. Zudem wurden bei den Fenstern als Absturzsicherung von außen Glasgeländer in die Fassade eingebaut.

Auch wenn das Alten- und Pflegeheim am Frauenhaussträßchen bereits im neuen Glanz erstrahlt, gibt es noch etwas zu tun. Denn Heinz Wrede hat schon das nächste Ziel ins Auge genommen, das bald realisiert werden soll — den Innenhof. "Dort soll ein großzügig angelegter Sinnesgarten entstehen", verrät der Architekt. Ein Gartenarchitekt wurde bereits kontaktiert — noch in diesem Jahr soll die neue "Attraktion" des Heims fertiggestellt werden.

(RP)
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