Goch Der "Wetten, dass..?"-Lothar

Goch · Lothar Schauer ist seit seinem Auftritt bei "Wetten, dass...?" am Samstag in aller Munde. Die RP besuchte den neuen Wettkönig in seinem Haus in Goch, um mehr über den charismatischen Stuntman zu erfahren.

Die Motorrad-Außenwette am Flughafen
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Lothar Schauer ist seit seinem Auftritt bei "Wetten, dass . . .?" am Samstag in aller Munde. Die RP besuchte den neuen Wettkönig in seinem Haus in Goch, um mehr über den charismatischen Stuntman zu erfahren.

Lothar Schauer ist ein Stuntman, wie er im Buche steht. 1,80 Meter groß, durchtrainiert, kurzrasierte Haare. Die Liste seiner Stunts und Rekorde versetzt nicht nur Motorradkenner ins Staunen. Mit 45 Jahren gehört der Gocher unter den Stuntfahrern zwar schon zu den älteren Semestern — seine Auftritte sind heute aber noch genauso einmalig wie vor 20 Jahren. Dass der Motorradfahrer, der am Samstag mit seinem Auftritt bei der Kultshow "Wetten, dass...?" für herunterklappende Kinnladen sorgte, in der Arnold-Janssen-Stadt zu Hause ist, wusste vor dem Auftritt kaum jemand. Der RP gewährte Lothar Schauer einen Einblick in seinen Alltag, seinen Werdegang und seinen Beruf.

Frischgebackener Wettkönig

"Seit Samstag haben mich schon zwei Nachbarn mit dem Satz ,Ach, da ist ja der Wetten, dass..??-Lothar!' begrüßt", berichtet Schauer lachend. Der gebürtige Düsseldorfer wohnt seit 2001 in Goch, gemeinsam mit seiner Freundin Jeannette Effner (die am Samstag ebenfalls bei der Live-Wette beeindruckte), Daniela Arndt, der Mechanikerin von "Team Lothar Schauer", und den Hunden Gina und Kira. Viel Freizeit, um das schöne Goch näher kennen zu lernen, hatte das Ensemble seitdem nicht.

Denn wenn der frischgebackene Wettkönig nicht gerade einen seiner waghalsigen Stunts präsentiert, dann organisiert er Motorrad-Events. Sein wichtigstes Standbein ist das sogenannte "Jedermann-Supermoto", eine eigene Erfindung, die seitdem mehr und mehr Anhänger findet. In seiner Motorradschule bietet er außerdem professionelle Lehrgänge und Trainings an.

Sprung von Skischanze ging schief

Stunts wie am Samstag erlernt man natürlich nicht in einem zweiwöchigen Lehrgang. Was Lothar Schauer macht, lernt man in der Regel in gar keiner Fahr- oder Stuntschule, weil selbst die höchstdekorierten Fahrlehrer irgendwann an ihre Grenzen stoßen. Grenzen, die Lothar Schauer durchbricht. Mit zwölf Jahren fuhr der gebürtige Düsseldorfer seinen ersten Trial-Wettbewerb, mit 16 startete er zum ersten Mal bei der Motocross-DM. Bis 1993 folgten zahlreiche, teils berüchtigte Stunts, bis er nach einem 76 Meter weiten Sprung von einer Skischanze in Ruhpolding stürzte und sich schwer verletzte.

Lange hielt ihn der Unfall allerdings nicht von seiner Passion ab — wenig später stieg er, während er noch sein Geld als Autohändler verdiente, wieder auf den Bock. Erst gemäßigt, doch schon bald packte ihn erneut der Ehrgeiz. Seit 1997 verdient er sein Geld professionell mit Stunts, Lehrgängen und Veranstaltungen rund um das motorisierte Zweirad. "Ich wollte nicht nur fürs Geld arbeiten, sondern lieber das machen, woran ich wirklich Spaß habe", erklärt der 45-Jährige, der auch schon als Stuntman bei Schimanski und "Verbotene Liebe" zu sehen war.

Nachdem er am Samstag bereits die Wettkrone gewinnen konnte, hat er in Zukunft noch viel vor. Und auch Thomas Gottschalk will er wieder beehren: "Ich habe schon eine neue Idee für ,Wetten, dass...?', bei der selbst ich noch nicht ganz sicher bin, ob das überhaupt möglich ist", verrät er mit einem Grinsen.

(RP)
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