Goch Brachflächen: Hilfe vom Land für Gewerbe-Entwicklung

Goch · Kevelaer ist als einer von 20 Orten in den "Flächenpool NRW" aufgenommen worden. Land unterstützt Projekt mit 1,8 Millionen Euro.

Stadtentwicklungsminister Michael Groschek will brachliegende Fläche innerhalb der Städte und Gemeinden wieder nutzbar machen. Die Landesregierung hat daher den "Flächenpool NRW" ins Leben gerufen, um die Kommunen zu unterstützen. In diesem Jahr sind zunächst 20 Orte in den Flächenpool NRW aufgenommen worden - Kevelaer ist dabei. Ansonsten wurde im Kreis nur die Stadt Kleve ausgewählt.

Im Frühjahr hatte Groschek alle Städte und Gemeinden aufgerufen, sich mit ihren innerstädtischen Brachflächen für das Programm zu bewerben: "Etwa jede zehnte Kommune in NRW ist diesem Aufruf gefolgt, rund die Hälfte von ihnen erhält nun eine Zusage. Es gibt im Land tausende Hektar ungenutzter Brachflächen innerhalb der Stadt- und Gemeindegrenzen. Um unseren Flächenverbrauch zu reduzieren, wollen wir diese Gebiete für Menschen wieder nutzbar machen." Kevelaer hat in seinen Gewerbegebieten kaum mehr freie Flächen - ein Grund mehr, sich die Brachen zu erschließen.

Schon in diesem Monat soll der Flächenpool seine Arbeit aufnehmen. Er schickt Moderatoren in die Kommunen, deren Ziel es ist, im engen Dialog mit der Kommune und dem Flächeneigentümer neue Entwicklungsperspektiven individuell für den jeweiligen Standort zu erarbeiten. Als Grundlage dienen schriftliche Vereinbarungen, in denen sowohl die Kommune als auch der Flächeneigentümer ihre Mitwirkung verbindlich zusagen. Das Land NRW unterstützt das Projekt mit insgesamt 1,8 Millionen Euro.

Franz Heckens von der Stadtplanung hofft darauf, dass ein auswärtiger Moderator leichteren Zugang zu den Eigentümern findet. Zu einigen Grundbesitzern gebe es nur wenig Kontakt. "Manchmal ist es gut, wenn jemand, der nicht aus dem Rathaus kommt, mit den Leuten spricht", sagt er. Zunächst gehe es um die Bestandsaufnahme, darum, die jeweiligen Interessen kennenzulernen, eine Potenzialanalyse und schließlich eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchzuführen.

Der Flächenpool NRW hat sich schon während der Pilotphase bewährt: Für zwei Drittel der untersuchten Flächen haben sich inzwischen neue Nutzungen gefunden. So wird beispielsweise in Nordwalde derzeit auf dem drei Hektar großen Gelände einer früheren Baumwollspinnerei unter Erhaltung historischer Gebäudeteile ein neues Wohnquartier realisiert. Und in Troisdorf ist es gelungen, auf 4,8 Hektar Fläche einen bestehenden Gewerbestandort in Innenstadt-Randlage zu sichern und zu erweitern.

(RP)
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