Duisburg Wirtschaftskrise: Haniel-Gewinn bricht ein

Die Wirtschaftskrise hat den Duisburger Handels- und Dienstleistungskonzern Haniel hart getroffen. Wie Konzernchef Eckhard Cordes am Montag mitteilte, musste das Unternehmen, das Mehrheitsaktionär des Handelskonzerns Metro ist und zu dem unter anderem der Pharmahändler Celesio gehört, sowohl sinkende Umsätze als auch einen deutlichen Ergebnisrückgang hinnehmen.

 Metro-Chef Eckhard Cordes will Spätzuschläge für Arbeit nach 18:30 Uhr streichen.

Metro-Chef Eckhard Cordes will Spätzuschläge für Arbeit nach 18:30 Uhr streichen.

Foto: ddp, ddp

Laut Cordes, der zugleich Metro-Chef ist, blicke das Unternehmen verhalten optimistisch auf das Geschäftsjahr 2009. Grund sei die breite Aufstellung des Unternehmens, dadurch werde die Wirkung der Rezzesion auf den Konzern abgemildert.

Insgesamt gingen die Umsätze im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 26,4 Milliarden Euro zurück. Das Ergebnis vor Steuern und Einmaleffekten sank um 22 Prozent auf 884 Millionen Euro. Trotzdem zeigte sich Haniel angesichts der Wirtschaftskrise zufrieden mit den Zahlen. Der Konzern sei in Zeiten der Krise robust aufgestellt und besitze "großes Potenzial für künftiges Wachstum", sagte Cordes. Chancen für eine Expansion sieht das Unternehmen vor allem in Osteuropa, aber auch in Asien und Nordamerika.

Im vergangenen Jahr fuhr Haniel die Investitionen allerdings erst einmal deutlich zurück. Während der Konzern 2007 noch über vier Milliarden Euro investiert hatte, waren es im vergangen Jahr nur noch gut eine Milliarde Euro. Bei Bedarf könnten diese Ausgaben weiter gekürzt werden, sagte Cordes.

Deutlich schlechter liefen die Geschäfte im vergangenen Jahr vor allem beim Recyclingunternehmen ELG. Weil die Preise für Edelstahlschrott im Vergleich zum Boomjahr 2007 deutlich sanken, gingen auch die Umsätze um über ein Viertel auf 2,8 Milliarden Euro zurück. Das operative Ergebnis brach um 60 Prozent ein. Auch beim Pharmagroßhändler Celesio und dem Versandhandel Takkt sanken Umsätze und Ergebnisse. Allein der Textildienstleister CWS-boco konnte zumindest seine Erlöse steigern.

Die Metro-Gruppe als wesentliche Beteiligung hat den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 156 Millionen Euro zum Haniel-Ergebnis beigetragen. 2007 waren es noch 276 Millionen Euro.

Zu seiner Zukunft als Vorstandsvorsitzender bei Haniel und Metro sagte Cordes, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Aktuell werde ein viertes Vorstandsmitglied bei Haniel gesucht. Derzeit werde die Variante favorisiert, dass er sich auf den Posten bei Metro konzentriere, so Cordes. Das Restrukturierungsprogramm des Düsseldorfer Handelskonzerns erlaube zudem keinen Führungswechsel.

(DDP)
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