Duisburg Verborgene Schätze bewundern

Duisburg · Zum allerersten Mal wurde eine Führung durch die Kirche St. Peter und Paul in Huckingen angeboten. Dabei konnten die Teilnehmer einiges entdecken, was ihnen sonst im Gottesdienst verborgen bleibt.

Huckingen Die allererste Kirchenführung durch die über 100 Jahre alte St. Peter und Paul Kirche in Huckingen wurden am Dienstag angeboten. Zum Erstaunen der Besucher kamen viele bisher unbeachtete Schätze der Kirche zum Vorschein. Herbert Sorger und Ruth Reichwein, beide in ihrer Gemeinde aktiv, führten die Interessierten durch Kirche und Geschichte.

Bereits im Mittelalter gab es eine Kirche an dieser Stelle, die allerdings der stetig wachsenden Bevölkerung im Duisburger Süden mit der Zeit zu klein wurde, so erfolgte 1877 die Grundsteinlegung für einen Kirchenneubau. Unter der Leitung des Duisburger Architekten Joseph Schrey wurde ein Riss in einem der Vierungspfeiler entdeckt, sodass um alle vier Steinpfeiler massive Eisenrohre angebracht wurden, um die drohende Einsturzgefahr abzuwenden. Dank einer Schenkung des Grafen Franz von Spee konnten im Jahr 1893 die Einwohner aus Huckingen, Buchholz, Großenbaum, Wedau und Bissingheim ihr erstes Weihnachtsfest in der neu gebauten Kirche feiern. 1902 erfolgte die Konsekration.

Den Zweiten Weltkrieg hat die Kirche größtenteils unbeschädigt überstanden. Die in dieser Zeit provisorisch angebrachten Glasplatten wurden 1950 durch neue, prachtvolle Fenster ersetzt, worauf unter anderem Petrus und Paulus abgebildet sind. 1955 wurden die Stahlglocken der Kirche gegen Bronzeglocken ausgetauscht. Die Kirche verfügt nicht nur über eine interessante Geschichte, auch die vielen Kunstwerke erstaunen ihre Besucher.

Holzfigur aus dem 13. Jahrhundert

Herbert Sorger, der früher im Pfarrgemeinderat als Lektor tätig war, hat viel zu präsentieren und möchte dadurch die Kirche "sichtbar machen", wie er sagt. Der prunkvolle Marienaltar aus dem 19. Jahrhundert oder eine prächtige Barockfigur des heiligen Paulus sind nur einige von den meist übersehenen Schätzen. Auch zwei Holzfiguren von Maria und Josef befinden sich in der Kirche. Sie sind ungefähr im Jahr 1650 hergestellt worden und mussten mehrmals restauriert werden. Zu den bedeutendsten Holzfiguren der Kirche zählt die der Maria Magdalena aus dem 13. Jahrhundert. Sie stammt wahrscheinlich noch aus der mittelalterlichen, kleinen Kirche des damaligen Huckingen.

Imposant ist auch der Taufaltar der Kirche. Es handelt sich um ein barockes Becken mit Bronzedeckel, das auf eine Marmorsäule angebracht wurde. Sogar ein Wasseranschluss befindet sich darin. "Warum auch nicht mal die eigene Kirche besichtigen? So wie wir das alle auch im Urlaub machen", stelltRuth Reichwein lächelnd fest. Immerhin gibt es in der St. Peter und Paul Kirche einiges zum Bestaunen.

Ein weiteres Geheimnis der Kirche befindet sich allerdings innerhalb der Kirchenwand neben dem Taufaltar. Dort machen zwei geheimnisvolle Eisentürchen an der Wand, die seit langer Zeit nicht mehr geöffnet werden, die Besucher verwundert und nachdenklich.

(RP)
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