Duisburg/ Gelsenkirchen Tausend Rocker auf dem Friedhof versammelt

Duisburg/ Gelsenkirchen · Rund 1000 Motorrad-Rocker haben in Gelsenkirchen Abschied von dem 32-Jährigen genommen, der am 8. Oktober in Duisburg erschossen wurde. Am Morgen hatte sich von Duisburg aus ein Tross mit rund 500 Motorrädern in Richtung Friedhof in Bewegung gesetzt. Die Polizei war im Großeinsatz.

1000 Rocker bei Beerdigung von Mordopfer
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1000 Rocker bei Beerdigung von Mordopfer

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Im Vorfeld hatte es Befürchtungen gegeben, der Rocker-Streit zwischen dem Club "Bandidos", dem der erschossene 32-Jährige angehörte, und den rivalisierenden "Hells Angels" könnte eskalieren. Der Grund: Der mutmaßliche Mörder des "Bandidos"-Mitglieds gehört den "Hells Angels" an.

Doch bisher verläuft der Tag friedlich. Lesen Sie hier die Ereignisse des Vormittags nach.

12.50 Uhr: Es ist weiterhin friedlich. Nichts deutet auf eine Eskalation hin.

12.40 Uhr: Die Beerdigung ist vorbei. Die Rocker fahren jetzt im Konvoi zu dem Lokal in Gelsenkirchen, in dem sie sich nach der Trauerfeier treffen wollen. Entlang der Straßen stehen viele Schaulustige. Es ist weiter sehr friedlich. Rund 100 Rocker sind nach Polizeiangaben im Auto angereist.

12.10 Uhr: Jetzt wird der mit einer "Bandidos"-Flagge geschmückte Sarg aus der Trauerhalle gefahren. Es ist totenstill.

11.10 Uhr: Der Trauergottesdienst hat begonnen. Es wird viel Musik gespielt - nicht nur harte Rockmusik, sondern auch leichtere, langsamere Stücke sowie ein Hit von "Deutschland sucht den Superstar"-Gewinner Mark Medlock. Die "Bandido"-Mitglieder wirken ruhig, viele sind offensichtlich sehr ergriffen. Es fließen auch Tränen.

11.05 Uhr: Auch Anwohner, vorrangig ältere Menschen, haben sich unter die Trauergäste gemischt. Staunend und teils etwas orientierungslos drängeln sie sich durch die Massen. So eine Beerdigung erlebt man nicht alle Tage.

10.47 Uhr: "Wir sind hier, um Abschied zu nehmen. Wir sind friedlich. An Rache denke ich nicht", sagt ein "Bandido"-Mitglied aus Norddeutschland unserem Mitarbeiter vor Ort. "Aber ausschließen kann ich das nicht."

10.40 Uhr: Es ist weiter friedlich. Die Polizei wartet die Beerdigung außerhalb des Friedhofs ab.

10.35 Uhr: Inzwischen haben sich vor der Trauerhalle mehr als 1000 Rocker und Schalke-Fans versammelt. Darunter sind auch viele Familienväter mit ihren Kindern an der Hand.

10.30 Uhr: An der Trauerhalle hängt ein zwei Mal drei Meter großes Plakat mit dem Foto des Getöteten mit dem Schriftzug "Expect no mercy".

10.20 Uhr: Das Mordopfer - von seinen "Bandido"-Freunden wurde der 32-Jährige "Eschli" genannt - war ein großer Schalke-Fan. Daher sind unter den Trauergästen neben der Familie und Mitgliedern der "Bandidos" und befreudeter Motorrad-Clubs auch viele Schalke-Fans.

10.15 Uhr: Unser Mitarbeiter vor Ort hat mit einem Mitglied der "Bandidos" gesprochen. "Wir wollen unserem Bruder Stolz, Ehren und den letzten Gruß erweisen", sagt er. "Das ist hier nicht anders als bei jeder anderen Beerdigung, wir kommen eben mit dem Motorrad, andere mit dem Auto." Seine Antwort auf die Frage, ob die Lage in den kommenden Tagen eskalieren wird: "Keine Ahnung."

10.10 Uhr: Eine weitere Gruppe von Rockern trifft ein. Sie fahren mit den Motorrädern auf den Friedhof. Damit ist die Polizei offenbar einverstanden.

10.05 Uhr: Die Polizei überwacht nach Angaben eines Polizeisprechers auch das Vereinslokal der Essener "Hells Angels"-Gruppierung, die sich rund zehn Kilometer vom Friedhof entfernt am Gelsenkirchener Hoerdeweg befindet. Die Polizei in Gelsenkirchen hat Erfahrung im Umgang mit Rocker-Großveranstaltungen. Unter anderem wurde in Gelsenkirchen schon der "German Run", eine große Motorradparade, veranstaltet. Zudem hat der Vizepräsident der "Bandidos" Europa in Gelsenkirchen geheiratet.

10 Uhr: Aus "einsatztaktischen Gründen" will die Gelsenkirchener Polizei nicht sagen, wie viele Einsatzkräfte vor Ort sind. Dennoch ist auf den ersten Blick ersichtlich, dass es sich um einen Großeinsatz handelt. Unter anderem sind auch Polizisten aus Bielefeld vor Ort.

9.55 Uhr: Die meisten Rocker sind an der Ortbeckstraße angekommen, haben ihre Motorräder abgestellt und begeben sich ruhig auf den Friedhof. Die Lage ist weiter sehr friedlich.

9.40 Uhr: Die ersten Rocker sind am Friedhof in Gelsenkirchen eingetroffen. Sie suchen Parkplätze in der Umgebung. Einige "Bandidos" sind auch mit dem Auto angereist. Es sind Kennzeichen aus ganz Deutschland zu sehen.

9.30 Uhr: In Gelsenkirchen stehen entlang der Strecke, die der Konvoi nehmen wird, an jeder Ecke ein Polizist und ein Mitglied der "Bandidos". Rocker und Polizei scheinen sehr eng zusammenzuarbeiten. Die Gelsenkirchener Polizei rechnet mit rund 1000 Trauergästen. Um 11 Uhr beginnt die Beerdigung. Nach der Beerdigung ist eine Feier in einem Lokal in Gelsenkirchen geplant. Mehrere Polizeihundertschaften sollen das Treffen sichern.

9.10 Uhr: Der Tross erreicht die A 42. Duisburger Polizei und Autobahnpolizei arbeiten eng zusammen. Der Konvoi wird von der Polizei eskortiert.

9.05 Uhr: Der Tross setzt sich in Bewegung. Die Duisburger Polizei und die Autobahnpolizei arbeiten eng zusammen. "Bisher gibt es keine Beanstandungen", sagt Ramon van der Maat, Sprecher der Duisburger Polizei. "Die Aktion ist gut organisiert, sowohl von Seiten der Rocker als auch der Polizei."

9 Uhr: Rund 500 Motorrad-Rocker haben sich an der Charlottenstraße in Duisburg versammelt. Charlottenstraße und Vulkanstraße sind weiträumig abgesperrt. 30 Polizisten sind in Duisburg im Einsatz. Bisher ist es äußerst friedlich. "Die achten sogar darauf, nicht bei Rot über die Straße zu gehen", sagt ein Beobachter.

8.30 Uhr: Die ersten Rocker sind bereits in Duisburg eingetroffen. Die Polizei ist im Großeinsatz.

(RPO/jco)
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