MSV Duisburg Unterlassungserklärung gegen Rüttgers

Duisburg · Aufsichtsrat und Geschäftsführung nehmen die Vorwürfe des ehemaligen MSV-Vorsitzenden nicht stillschweigend hin.

 Nächster Ärger beim MSV: Geschäftsführer Roland Kentsch sah sich im Sinne der Profibetriebsgesellschaft zum Handeln gezwungen.

Nächster Ärger beim MSV: Geschäftsführer Roland Kentsch sah sich im Sinne der Profibetriebsgesellschaft zum Handeln gezwungen.

Foto: reichwein

Die Profibetriebsgesellschaft des MSV Duisburg, die sogenannnte KGaA, hat dem ehemaligen Vorsitzenden Andreas Rüttgers über ihre Anwälte eine Unterlassungserklärung zugestellt. Dies bestätigte der Geschäftsführer der KGaA, Roland Kentsch, am Sonntag auf Anfrage.

Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Profigesellschaft wollen in dem Pressegespräch, das Rüttgers am Freitag vor Weihnachten geführt hat, den Bruch von Vertraulichkeiten und Falschbehauptungen erkannt haben.

Diese ihm vorgeworfenen Tatbestände soll der ehemalige Vorstandsvorsitzende nach dem Willen der KGaA nun unterlassen. Ob Unwahrheiten geäußert wurden oder es tatsächlich zu einem Vertrauensbruch kam, werden zunächst die Anwälte miteinander klären. Im Zweifelsfall wird die Sache vor Gericht diskutiert. Während des Pressegesprächs hatte Rüttgers seine Sicht der Entwicklungen, die zur möglichen finanziellen Rettung des MSV Duisburg geführt haben, dargestellt. In diesem Zusammenhang hatte er ebenfalls Geschäftsführer Roland Kentsch angegriffen.

Welche Aussagen während des Pressegesprächs die Profibetriebsgesellschaft als unwahr erachtet und welche Sätze einen Vertrauensbruch darstellen, wollte Kentsch gestern nicht sagen. Auch Andreas Rüttgers nahm offiziell nicht zum Sachstand Stellung. Der Leitende Mitarbeiter des MSV-Hauptsponsors Schauinsland-Reisen will heute mit seinen Anwälten sprechen und dann auf den Vorhalt beziehungsweise die Erklärung reagieren. Andreas Rüttgers: "Es handelt sich um ein schwebendes Verfahren, deshalb will ich nichts weiter dazu sagen."

Roland Kentsch bestätigte, dass man als letzte Möglichkeit eine gerichtliche Auseinandersetzung suchen werde. Der MSV-Geschäftsführer machte aber auch deutlich, dass er auf eine außergerichtliche Einigung hoffe. Man sei zu dem Schritt gezwungen gewesen, um Schaden von der Profitbetriebsgesellschaft des MSV Duisburg abzuwenden, erklärte der Geschäftsführer.

Zudem beschrieb er, dass es negatives Feedback von Seiten der Sponsoren gegeben habe, die Rüttgers öffentlich als Retter benannt habe. Dass einzelne Geldgeber ihre Unterstützung zurückgezogen hätten, das wollte der Geschäftsführer nicht bestätigen. Er beließ es bei der Formulierung "negatives Feedback". Welche Sponsoren das sein könnten, auch dazu wollte Kentsch nichts sagen. Andreas Rüttgers hatte sich bereits am Freitagabend aus dem MSV-Forum abgemeldet. Er gab da den Hinweis, dass er sich aus gegebenem Anlass nicht weiter äußern könne.

Im Gespräch mit der RP zeigte sich Rüttgers jedoch verblüfft über das Vorgehen. Mehr allerdings wollte er zur Sache zunächst nicht sagen. Kritische Äußerungen von Sponsoren, die sich über ihre Nennung beschwert hätten, seien ihm nicht zu Ohren gekommen, sagte Rüttgers und fügte hinzu: "Eher im Gegenteil." Rüttgers hatte nach dem Pressegespräch geäußert, dass er keine Schlammschlacht wolle.

Roland Kentsch brachte gestern seine Hoffnung zum Ausdruck, dass der ehemalige Vorsitzende die ihm vorgeworfenen Tatbestände in Zukunft unterlässt und damit das Thema vom Tisch sei. Die Hoffnung des Andreas Rüttgers hat sich schon mal nicht erfüllt. Ob Roland Kentsch berechtigter hoffen darf?

(kew)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort