Duisburg Polizist soll Jugendliche missbraucht haben

Duisburg · Vor der Jugendkammer des Duisburger Landgerichts muss sich seit Dienstag ein 49-jähriger Polizist wegen Kindesmissbrauchs verantworten. Er war in erster Instanz vor dem Weseler Schöffengericht schuldig gesprochen und zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

 Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht dürfen nicht überholt werden.

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Foto: ddp

Er erklärte, er habe die Jungen nicht sexuell missbraucht. Gegen das Urteil wegen versuchten sexuellen Missbrauchs und sexuellen Missbrauchs von Kindern hatte er Berufung eingelegt. Die drei Jungen, mit denen er im September 2007 in seinem Privatwagen eine Spritztour gemacht haben soll, waren damals zwischen elf und 15 Jahre alt. Er gab an, seine Nachbarn hätte sich über die Kinder der naheliegenden Wohngruppe für Jugendliche beschwert. Die Jungen hätten die Häuser mit Eiern beworfen und würden sich auch sonst schlecht benehmen.

Einer der betroffenen Jugendlichen schilderte am Dienstag sehr detailliert die Fahrt zu einem Waldstück. Man habe die Geschwindigkeit des PKW auf der Autobahn getestet und sei dann zu einem Schloss gefahren. Neben einem Maisfeld hätten sie gerastet. Der Mann habe ihnen ein Spiel vorgeschlagen, bei dem sie Rechenaufgaben lösen sollten. Es sei um fünf Euro gegangen und darum, dass die Kinder Kleidungsstücke ausziehen mussten. Auf einmal hätten die beiden anderen nackt neben ihm gestanden.

Er selber habe nicht mitgemacht. Er habe genau gesehen, dass der Angeklagte einen der Jungen "unten angefasst” habe. Später hätten die Drei dann fünf Euro bekommen, damit sie nichts verraten. Dennoch vertrauten sie sich einer Betreuerin an. Der Angeklagte gab an, er erwarte einen Freispruch. Aber auch der Staatsanwaltschaft hatte das erstinstanzliche Urteil nicht behagt. Es sei "unangemessen niedrig”. Morgen wird der Prozess fortgesetzt. Auch im Juli gibt es weitere Verhandlungstermine.

(RP)
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