Düsseldorf "Wirtschaftliche Lage der Stadtwerke ist stabil"

Düsseldorf · Das neue Kraftwerk rechnet sich, weil es auch Fernwärme liefert. Deren Anteil in Düsseldorf soll verdoppelt werden.

 Die Architektur soll das neue Kraftwerk zum Blickpunkt in der Silhouette der Stadt machen und die Verbindung zu Düsseldorf unterstreichen. Animation: KadaWittfeld

Die Architektur soll das neue Kraftwerk zum Blickpunkt in der Silhouette der Stadt machen und die Verbindung zu Düsseldorf unterstreichen. Animation: KadaWittfeld

Foto: Stadtwerke

Eine nachhaltige Energieversorgung für Düsseldorf wollen die Stadtwerke garantieren und damit auch wirtschaftlichen Erfolg haben. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg "war im vergangenen Jahr der Beschluss, ein neues, hocheffizientes Gaskraftwerk mit Fernwärme zu bauen sowie der Anschluss der linksrheinischen Stadtteile an das Fernwärmenetz", sagte der Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke Düsseldorf, Udo Brockmeier, bei der Vorstellung der Geschäftsergebnisse.

Er sagte, dass sich das Kraftwerk in Düsseldorf im Gegensatz zu anderen Gaskraftwerken rechne. "Denn es ist kein zentrales Großkraftwerk auf der grünen Wiese, sondern aufgrund seines Standorts mitten in Düsseldorf ein dezentrales Kraftwerk, das die Stadt mit Fernwärme versorgt und Strom in das eigene Hochspannungsnetz der Stadtwerke einspeist", sagte Brockmeier. Das Kraftwerk sei genau in die Struktur Düsseldorfs eingepasst.

Mit diesem Konzept hofft Brockmeier die Stadtwerke wirtschaftlich stabil zu halten wie auch im vergangenen Geschäftsjahr (siehe Info-Kasten). Wichtig sei der Ausbau der Fernwärme in Düsseldorf. Ihr Anteil an der Wärmeversorgung beträgt in Düsseldorf zehn Prozent, "weitaus weniger als in anderen Großstädten. Wir wollen den Anteil verdoppeln", so Brockmeier. Bei diesen Bemühungen sieht sich Brockmeier durch einen Erfolg bestätigt. Das Land NRW sieht nämlich Chancen, dass Düsseldorf eine der vier Modellstädte für Kraft-Wärme-Kopplung wird, und hat die Finanzierung für ein Fein-Konzept zugesichert.

"Das gesamte Stadtgebiet kann allerdings nicht vom Kraftwerk Lausward aus mit Fernwärme versorgt werden. In einigen Bereichen ist daher weitere dezentrale Versorgung nötig", so Brockmeier.

In das Leitungsnetz werden die Stadtwerke 30 Millionen Euro jährlich investieren. Ein Wärme-Entwicklungsplan, der im Herbst vorgelegt werden soll, zeige auf, welche Lösungen sinnvoll seien. Der Kunde, der wegen der ökologischen Vorteile Fernwärme beziehen wolle, könne dann besser mögliche Investitionen planen.

Regenerative Stromerzeugung lassen die Stadtwerke laut Brockmeier nicht außer Acht. Windkraftprojekte würden von der Stadtwerke-Tochter Grünwerke entwickelt. Wegen der von der Bundesregierung ins Spiel gebrachte Strompreisbremse würden die Projekte aber erst einmal zurückgestellt, weil die Wirtschaftlichkeit ungewiss sei. Pumpspeicherkraftwerke im Sieger- und Sauerland würden trotz der momentanen fehlenden Rentabilität weiter geplant. Denn es sei abzusehen, dass sie um 2020 wirtschaftlich arbeiten können, so Brockmeier, "und dann sind die Pläne genehmigungsreif."

Stromerzeugung durch Sonnenlicht nimmt auch in Düsseldorf zu. "Es gibt in der Stadt rund 1000 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 20 Megawatt, die von Privatleuten ins Netz eingespeist werden", so Brockmeier. Der Kunde werde somit auch zum potenziellen Stromerzeuger. Das müssten die Stadtwerke bei ihren Geschäftsmodellen beachten. Das Ziel sei es, Kunden zu halten. Dem dient auch eine Beteiligungsgesellschaft, über die Bürger Anteile am neuen Kraftwerk erwerben könnten. Durch eine solche Beteiligung werde die Verbindung der Düsseldorfer zu den Stadtwerken enger.

(RP/ila)
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