Oberkassel Ein halbes Jahrhundert Hoppe

Oberkassel · Heinz und Christel Hoppe feierten gestern mit ihren Kunden und der Rheinischen Post den 50. Geburtstag des Büdchens an der Luegallee. Sieben Tage in der Woche stehen sie im Laden und haben vor allem "ein Herz für Kinder".

 Das Glücksrad der Rheinischen Post dreht sich auch für den Kunden Wolf Amadeus Gericke (links). Heinz Hoppe (mit Hut) schaut ihm dabei über die Schulter, während RP-Mitarbeiterin Nicole Ophei Blumen verschenkt.

Das Glücksrad der Rheinischen Post dreht sich auch für den Kunden Wolf Amadeus Gericke (links). Heinz Hoppe (mit Hut) schaut ihm dabei über die Schulter, während RP-Mitarbeiterin Nicole Ophei Blumen verschenkt.

Foto: Thomas Busskamp

An der Luegallee Hausnummer 42 muss man nicht die Nase an die Fensterscheibe pressen, um zu sehen, was es drinnen spannendes Neues gibt. Die Tür steht einfach immer offen. Das mag eines von vielen Geheimnissen sein, wie es Heinz und Christel Hoppe geschafft haben, ein halbes Jahrhundert dort zu überstehen, wobei andere Geschäfte schon einige neue Eigentümer gehabt haben.

Zeitschriften (Rheinische Post), Schreibwaren und Spielwaren: Das ist seit 50 Jahren der Lebensmittelpunkt von Ehepaar Hoppe. Auf nur 42 Quadratmetern Ladenfläche findet das Platz, wofür andere ganze Wohnungen bräuchten; alles ist bis unter die Decke gestapelt, gefaltet oder fein drapiert und teils in etwas verstaubten viereckigen, jedoch selbstgemachten Holzkästchen gelagert, darunter Glanzbilder und Seifenblasen, die es als Einzige noch bis in die Neuzeit geschafft haben. Bei der Fülle an Angebot verliert manch' einer rasch den Überblick. Da hilft nur: fragen! Erstaunlich, was dann passiert. Denn zwischen mehreren tausend Gegenständen steuern die Hoppes kompassähnlich darauf zu und zupfen das Gewünschte aus dem Dickicht heraus.

Glücksrad der Rheinischen Post

"Hoppe mit dem dicken Koppe" habe ihn früher der Lehrer genannt, weil er sich so viel merken konnte, erinnert sich Heinz Hoppe. Man staunt wieder. Wie auch die vielen Kinder, die am Tag durch den Laden laufen, denn es gibt ja viel zu stöbern. "Als ich klein war und mit Freunden im Heimatort Langenfeld Spielwarendeko im Fenster anschaute, wurden wir immer weggejagt", erinnert sich Hoppe und ergänzt: "Da habe ich mir geschworen: So wirst du nie mit Kindern umgehen." Das erklärt dann auch die Spielwaren in Greifnähe für Kinderhände.

Brigitte Hunnen, eine Kundin, bringt das Besondere auf den Punkt: "Ich fühle mich wie zu Hause. Hier bekomme ich alles und kann mich mich mit freundlichen Menschen unterhalten – wo gibt es das noch?". Kaugummikauend überlegt dazu Heinz Hoppe etwas länger, bis er selbst es so formuliert: "Wir lieben unsere Kunden und unsere Kunden lieben uns". Ohne Kaugummi sieht man ihn übrigens nicht. Amerikaner, die nach dem Krieg 1945 mit ihren Panzern im elterlichen Garten parkten, winkten ihn mit seinen Geschwistern heran und gaben ihnen Kaugummis und Schokolade. Die Erinnerung an die Zeit und die Kaugummis blieben. Ebenso wie die vielen treuen Kunden, manche sogar schon in zweiter Generation.

Zu den vielen Gratulanten am gestrigen Geburtstag gehörte auch die Rheinische Post. Sie beschenkte alle Kunden mit einem Glücksrad und kleinen Preisen sowie Frühlingsblümchen. Immerhin sind in den 50 Jahren über eine Million Rheinische Post-Exemplare im Hoppes Spielwarenladen verkauft worden.

(RP)
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