Polizeieinsatz bei Kreisligaspiel Skandalspiel vor dem Sportgericht

Düsseldorf · Die Ausschreitungen beim Kreisliga-Heimspiel des Garather SV gegen den FC Kosova am Sonntag sollen – unabhängig von strafrechtlichen Konsequenzen – von einem Sportgericht des Fußballverbandes Niederrhein aufgeklärt und bewertet werden.

Die Ausschreitungen beim Kreisliga-Heimspiel des Garather SV gegen den FC Kosova am Sonntag sollen — unabhängig von strafrechtlichen Konsequenzen — von einem Sportgericht des Fußballverbandes Niederrhein aufgeklärt und bewertet werden.

Die öffentliche Sitzung der Spruchkammer ist für den 20. April um 18 Uhr in der Düsseldorfer Zentrale des Fußballverbands an der Ernst-Poensgen-Allee anberaumt. Das teilte Staffelleiter Hans Burk am Dienstag auf Anfrage der RP mit.

Nach Abpfiff der Begegnung in der Kreisliga A war es nach übereinstimmenden Angaben des Garather Trainers und neutraler Beobachter zu regelrechten "Jagdszenen" gekommen. Dabei flüchteten Garather Spieler vor aufgebrachten Anhängern Kosovas in das Vereinshaus. Ein Polizeiaufgebot mit fünf Streifenwagen beruhigte schließlich die Situation und nahm nach Angaben eines Polizeisprechers zwei Anzeigen gegen einen namentlich bekannten Kosova-Anhänger wegen des Verdachts der Bedrohung und Beleidigung auf.

Strafrechtliche Ermittlungen sollen zudem klären, ob Zeugenhinweise nach denen auch ein Messer im Spiel gewesen sein soll, tatsächlich zutreffen. Der Pressesprecher Kosovas, Arben Nuha, hatte seinerseits auf massive "sexistische und rassistische Provokationen" von Garather Spielern gegenüber den Akteuren Kosovas und ihrer Anhänger hingewiesen, die die Tumulte ausgelöst haben sollen.

In einem ersten elektronisch verfassten Spielbericht des Schiedsrichters seien die Ausschreitungen nicht dokumentiert, berichtet Staffelleiter Burk. Allerdings habe der Verband einen Sonderbericht angefordert, der gestern aber noch nicht vorlag. Der in Hassels beheimatete FC Kosova war in den vergangenen Jahren immer wieder durch Prügeleien aufgefallen, die häufig Polizeieinsätze zur Folge hatten. Nach einem Auswärtsspiel Kosovas beim SFD in Niederheid im Februar war ein Schiedsrichter von einem Kosova-Anhänger körperlich angegriffen worden und musste und unter Polizeischutz den Platz verlassen.

Ein Jahr lang habe Kosova unter Beobachtung des Verbands gestanden, sagt Burk. Bis auf eine Ausnahme sei in dieser Zeit nichts vorgefallen. Der Ball liege nun bei der Spruchkammer. Unter Anhörung möglichst vieler Zeugen müsse die nun klären, wer verantwortlich sei.

(RP)
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