Düsseldorf RP-Leser erinnern sich an ihre Kirmeserlebnisse

Viele Zuschriften erreichten die RP-Lokalredaktion nach dem Aufruf, sich an das schönste Kirmes-Erlebnis zu erinnern. Einige davon drucken wir heute ab – verbunden mit einem großen Dankeschön an unsere RP-Leser. Die Gewinne sind auf dem Weg!

Viele Zuschriften erreichten die RP-Lokalredaktion nach dem Aufruf, sich an das schönste Kirmes-Erlebnis zu erinnern. Einige davon drucken wir heute ab — verbunden mit einem großen Dankeschön an unsere RP-Leser. Die Gewinne sind auf dem Weg!

Udo Diels durfte 1954 im Stricktrachtenanzug am Schützensonntag — es war der 19. Juli — den großen Tambourmajor Josef Engels vom Maximilian Corps vor dem Rathaus interviewen. Es entstand eine Freundschaft, die bis zum Tode von Engels hielt. "Jedes Jahr zum Schützenfest erhielt ich drei Mark von ihm für die Kirmes", erinnert sich Diels. Dem Schützenwesen hält er bis heute, fast 46 Jahre lang, die Treue. Und auch seine Frau Angelika hat Diels bei einem Schützenfest kennengelernt: auf der Oberbilker Kirmes.

Cornelia Spandöck aus Meerbusch erzählt eine Anekdote aus dem Juli 1964. Ihre Eltern waren frisch verheiratet und besuchten die Kirmes. An einem Schießstand, bei dem die Kunden fotografiert wurden, entstand nebenstehendes Fotos. "Ich weiß nicht, was meine Mutter mit geschlossenen Augen und gefalteten Händen herbeisehnte", sagt Cornelia Spandöck. "Vielleicht eine Rose, den Hauptgewinn oder einfach das Ende des Abends? Sie war nämlich im dritten Monat schwanger mit meiner Schwester."

Angela Bern aus Korschenbroich erinnert sich an das Jahr 1961. "Die Große Kirmes war für mich als Kind etwas ganz Besonderes. Vom Schlafzimmer unserer Wohnung in der Altstadt konnte man über den Rhein die Musik hören und fast auch den Duft von Zuckerwatte und Pommes frites riechen. Einen Tag hatte meine Mutter immer für die Kirmes reserviert, dann ging es nach dem Mittagessen über die Oberkasseler Brücke und mitten rein ins Getümmel. Für mich gab es damals nichts Größeres, Bunteres, Aufregenderes als unsere Kirmes, alles war so riesig, so grell, so spannend. Noch heute habe ich ein ganz spezielles Gefühl von Heimat, wenn die Tage der Großen Kirmes anbrechen."

Elfriede Taube muss heute noch lachen, wenn sie an ihr Kirmes-Erlebnis denkt: "Es war an einem späten Sommernachmittag auf der Rheinkirmes. Mit Freunden ging es auf verschiedene Karussells, wir hatten Spaß. Ich war Anfang 30, mit einer modernen Hochfrisur, die Locken wurden einzeln durch Haarklammern festgehalten. Dazu kam ein Haarteil mit Samtschleife. Die Karussellfahrt wurde immer schneller, mal vorwärts, mal rückwärts. Ich merkte bald, dass sich die Nadeln lösten, ich musste mich aber gut festhalten, dann — schwupp — flog das Haarteil durch die Menge, mein Mann fing es auf. Wir haben sehr gelacht, aber das Haarteil habe ich nie wieder benutzt. Auf die Düsseldorfer Rheinkirmes gehe ich aber noch immer gern."

Barthel und Marianne Kohler aus Flingern haben sich 1965 auf der Kirmes am Riesenrad kennengelernt. Sie war 14, er 15 Jahre alt. Der erste Kuss auf der Raupe — unter dem Dach. Die Liaison dauerte einige Wochen, dann aber ging das Paar auseinander. Nach einem Leserbrief von Marianne in der RP im Januar 1992 rief er sie an, die beiden trafen sich, und seitdem sind sie wieder ein Paar und haben vor zwei Jahren geheiratet.

(ak)
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