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Dormagen Verdacht auf Bestechung

Dormagen · Dormagen Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt seit einigen Tagen gegen ein Gerüstbauunternehmen aus Düsseldorf und mehrere Bayer-Mitarbeiter wegen des Verdachts auf Betrug und Bestechung im Geschäftsverkehr. Oliver Günther, Pressesprecher der Bayer AG, bestätigte am Montag, dass der Konzern Ende der vergangenen Woche mehrere fristlose Kündigungen ausgesprochen habe.

Dormagen: Verdacht auf Bestechung
Foto: NGZ

Dormagen Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt seit einigen Tagen gegen ein Gerüstbauunternehmen aus Düsseldorf und mehrere Bayer-Mitarbeiter wegen des Verdachts auf Betrug und Bestechung im Geschäftsverkehr. Oliver Günther, Pressesprecher der Bayer AG, bestätigte am Montag, dass der Konzern Ende der vergangenen Woche mehrere fristlose Kündigungen ausgesprochen habe.

Im Rahmen der Ermittlungen durchsuchten rund 100 Polizeibeamte 16 Firmenräume, Büros und Privatwohnungen in Dormagen, Leverkusen, Uerdingen und Brunsbüttel. Das Unternehmen hat offenbar auch im Dormagener Chemiepark über Jahre überhöhte Rechnungen gestellt, die von Bayer-Mitarbeitern abgenickt worden sind. Der Schaden bewege sich "im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Millionenbereich", so Günther.

Bayer selbst habe nach einer internen Konzern-Revision vor einigen Wochen Unregelmäßigkeiten festgestellt, erklärte Günther Feld, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft. Das Unternehmen habe daraufhin sofort die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Bislang werde nur gegen wenige Bayer-Mitarbeiter ermittelt. "Das Unternehmen ist nicht der Täter, sondern der Geschädigte", betonte Feld. Allerdings ist im Moment wahrscheinlich, dass sich die Ermittlungen weiter ausweiten.

"Wir stehen noch am Anfang", so Feld. Aus diesem Grund ist Bayer selbst mit Aussagen zurzeit sehr zurückhaltend. Oliver Günther konnte weder die Zahl der fristlosen Kündigungen nennen, noch beantworten, an welchen der vier Bayer-Standorten die Verdächtigten gearbeitet haben. "Wir wollen die Ermittlungen auf keinen Fall gefährden", sagte er.

Fest steht nach Aussage des Dormagener Chemiepark-Sprechers Christian Zöller jedoch, dass das beschuldigte Unternehmen in den vergangenen Jahren auch in Dormagen tätig war. Ein Beschäftigter von Bayer in Brunsbüttel und fünf hochrangige Mitarbeiter des Gerüstbauers sind bereits festgenommen worden. Ob weitere Haftbefehle ausgestellt werden, ist zurzeit noch unklar.

Offen ist auch noch, wie das illegale Geschäft genau gelaufen ist. Vermutet wird, dass die Firma, nachdem ihre Arbeiten an den Anlagen erledigt waren, überhöhte Rechnungen gestellt hat, die von Bayer-Mitarbeitern abgezeichnet worden sind. Sie kassierten für diese Unterschrift offensichtlich Bestechungsgelder. "Das Unternehmen war dafür zuständig, Industrieanlagen, die gewartet oder renoviert werden mussten, einzurüsten", erklärte Günther.

Es sei üblich, dass Bayer solche Aufträge an Unternehmen nach außen vergebe und Dienstleistungen aus dem Baubereich einkaufe. "Das ist nicht unser Kerngeschäft", so der Sprecher von Bayer. Seit 2001 soll dem Chemiekonzern ein Schaden von rund 2,3 Millionen Euro im Jahr entstanden sein - eine Zahl, zu der sich Günther ebenfalls nicht äußern wollte. "Es ist eine Gesamtsumme, die uns weh tut", sagte er. Genauso schmerze den Konzern jedoch, dass er Mitarbeiter mit "hoher krimineller Energie" beschäftigt habe.

Geprüft werden muss auch, ob weitere Industrie-Firmen, die nicht zur Bayer-Unternehmensgruppe gehören, aber ihren Sitz in den Bayer-Chemieparks haben, ebenfalls geschädigt worden sind.

(NGZ)
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