Dormagener verurteilt Betrügerei mit Falschgeld

Dormagener verurteilt · Wegen Fundunterschlagung, Betrug und Verbreitung von Falschgeld wurde Donnerstag Morgen ein 30 Jahre alter Familienvater vor dem Amtsgericht Neuss zu sechs Wochen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.

Der Vater von vier Kindern hatte am 29. Oktober 2002 mit seinem Motorroller auf der Heimfahrt von der Spätschicht an einer Tankstelle am Rande der Bundesstraße 9 in Höhe von St. Peter gestoppt, um zu tanken. Dort fand er einen herrenlosen 300-Euro-Schein und fasste dies "als Einladung auf, diesen auch zu benutzen", so Strafrichter Heiner Cöllen. Und dies, obwohl offiziell gar keine 300.Euro-Scheine im Umlauf sind.

Der arglose Mitarbeiter akzeptierte die Blüte und gab 280 Euro Wechselgeld heraus. Nachdem der Betrug dem Tankstellenpächter offenkundig geworden war, weigerte er sich jedoch, den Schaden zu tragen, und wies seinem Angestellten die alleinige Verantwortung zu. Der Tankstellenmitarbeiter nahm daraufhin Kontakt zu dem Dormagener auf, dessen Identität durch das beim Tanken gefilmte amtliche Kennzeichen seines Rollers ermittelt werden konnte.

Der vermeintliche Betrüger gab die Tat zu, bei der er sich "nichts gedacht" habe. Er weigerte sich jedoch, den angerichteten Schaden wieder gut zu machen. Im Rahmen der gestrigen Gerichtsverhandlung wurde noch einmal deutlich, dass der Mann "kein größeres Unrechtsbewusstsein" hatte, wie Richter Cöllen gegenüber der NGZ zum Ausdruck brachte.

Vor Gericht öffnete der Angeklagte indes seine Geldbörse und legte schon einmal 100 Euro auf den Tisch. Ihm obliegt es nun, den noch ausstehenden Betrag innerhalb von zwei Monaten zu begleichen. - Von Spezialisten des Bundeskriminalamts wurde der Schein übrigens eingehend unter die Lupe genommen und als "gute Fälschung" qualifiziert. SiHo

(NGZ)
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