Dormagen Banken fusionieren schon im nächsten Jahr

Dormagen · Früher als ursprünglich vorgesehen, Ende 2014, wollen die VR Bank in Dormagen und die Raiffeisenbank Grevenbroich verschmelzen.

 Theodor Siebers, Vorstandsvorsitzender in Dormagen.

Theodor Siebers, Vorstandsvorsitzender in Dormagen.

Foto: Jazyk

Die VR Bank in Dormagen und die Raiffeisenbank Grevenbroich wollen zu einem früheren Zeitpunkt fusionieren als vorgesehen. Am Mittwoch Abend kamen die Aufsichtsratsvorsitzenden beider Institute in Grevenbroich zusammen, um über das Vorgehen zu beraten. Dabei vereinbarten sie eine Absichtserklärung, einen so genannten "Letter of Intent": "Die Fusion soll jetzt ernsthaft angestrebt werden", sagte Theodor Siebers, Vorstandsvorsitzender der VR Bank. "Die Vorstände beider Banken sollen entsprechende Beschlussvorlagen vorbereiten." Am Ende werden die beiden Vertreterversammlungen schon im kommenden Jahr aufgefordert, die Fusion beschließen — dann rückwirkend zum 31. Dezember 2014.

 Die Fusion mit der Dormagener VR Bank wird für die Kunden der Raiffeisenbank Grevenbroich keine Veränderung bringen.

Die Fusion mit der Dormagener VR Bank wird für die Kunden der Raiffeisenbank Grevenbroich keine Veränderung bringen.

Foto: M. Reuter

Dieses Vorgehen erklärte Siebers in Absprache mit dem Dormagener Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Josef Schlömer. "Für die Kunden", betont Siebers, "wird sich nichts ändern." Letzteres unterstreicht auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Raiffeisenbank Grevenbroich, Michael Hinzen. Er geht von Verbesserungen aus: "Die Bank wird leistungsfähiger und über mehr Personal verfügen — insoweit denke ich, dass das Beratungsniveau sogar ausgebaut werden kann."

 Theodor Siebers, Vorstandsvorsitzender in Dormagen.

Theodor Siebers, Vorstandsvorsitzender in Dormagen.

Foto: Jazyk

In einem Schreiben wurden die Mitarbeiter beider Banken im vergangenen Sommer von den Fusionsplänen informiert. Die solle aus einer Position der Stärke der "zwei wesentlichen Vertreter des genossenschaftlichen Geschäftsmodells im Rhein-Kreis Neuss" heraus erfolgen. Die Mitarbeiter tragen diesen Schritt offenbar voll und ganz mit, nicht zuletzt, weil nur der Verwaltungsbereich, in dem Synergieeffekte gehoben werden sollen, betroffen ist, sagt Siebers, "für die anderen Mitarbeiter ändert sich nichts". In der Absichtserklärung halten die Aufsichtsratsvorsitzenden, Schlömer und Michael Hinzen, Details fest. So wird die Fusionsbank den Namen "VR Bank eG" tragen, "losgelöst von Städtenamen", so Siebers. "Letztlich wird aber die Vertreterversammlung über den Namens entscheiden", betont Hinzen: "VR Bank ist ein neutraler Name, und sicherlich auch der Favorit. Aber beschlossen ist noch nichts."

Den Vorstand werden die vier Vorstandsmitglieder bilden, Siebers und Rainer Hilgers auf Dormagener sowie Friedhelm Franken und Jörg Holz auf Grevenbroicher Seite. Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Franken in 2015 wird der Vorstand nicht wieder aufgestockt. Der Aufsichtsrat wird aus jeweils fünf Mitgliedern der beiden Geldinstitute bestehen. In der ersten, drei Jahre währenden Wahlperiode, wird der Vorsitz in diesem Gremium an Grevenbroich gehen. Der juristische Sitz der Fusionsbank ist noch unklar. "Der Vorstand soll dies nach operativen Gesichtspunkten entscheiden, also dort, wo es sinnvoll ist", sagt Siebers.

Stimmen die Vertreterversammlungen einer Fusion zu, dann entsteht ein Institut, dass sich "den gestiegenen regulatorischen Anforderungen in Europa besser stellen kann", sagt Siebers. Eine Statistik belegt die Veränderung: Derzeit gibt es in Deutschland 1099 Genossenschaftsbanken. Eine fusionierte VR Bank eG wird aufgrund ihrer Bilanzsumme dann Platz 221 einnehmen.

(NGZ)
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