Erhöhte Bleiwerte Aschenbelag ist Sondermüll

Erhöhte Bleiwerte · Straberg Ein Gutachter hat auf dem Tennenplatz in Straberg erhöhte Bleiwerte festgestellt. Die Straberger befürchten Gesundheitsrisiken für die Sportler, die Stadt warnt vor Panikmache.

 Dass Kinder jahrelang auf einem verseuchten Aschenplatz Sport getrieben haben sollen - hier beim Crosslauf des Vereins -, war ein Gerücht, das in Straberg für große Verunsicherung sorgte. Nach der Analyse der Stadt ist der Boden zwar belastet, aber nicht gefährlich.

Dass Kinder jahrelang auf einem verseuchten Aschenplatz Sport getrieben haben sollen - hier beim Crosslauf des Vereins -, war ein Gerücht, das in Straberg für große Verunsicherung sorgte. Nach der Analyse der Stadt ist der Boden zwar belastet, aber nicht gefährlich.

Foto: NGZ-Online

Straberg Ein Gutachter hat auf dem Tennenplatz in Straberg erhöhte Bleiwerte festgestellt. Die Straberger befürchten Gesundheitsrisiken für die Sportler, die Stadt warnt vor Panikmache.

"Die Aufregung in Straberg ist groß", sagt CDU-Ratsfrau Margret Steiner. Seit Tagen kursierten Gerüchte im Ort, der Aschenplatz am Mühlenbuschweg sei möglicherweise verseucht - und seit über 16 Jahren eine Gefahr für die Sportler, die ihn nutzen.

Der Grund: Ein Gutachten, das die Stadt in Auftrag gegeben hat, kommt zu dem Ergebnis, dass die Asche aufgrund einer Schadstoffbelastung als Sondermüll entsorgt werden muss. "Gesundheitliche Risiken bestehen aber definitiv nicht", betont der Leiter der Technischen Betriebe Dormagen (TBD), Gottfried Koch.

Die Mitglieder des FC Straberg hatten lange gewartet - im Sommer sollte es so weit sein: Der alte Tennenplatz sollte verschwinden und durch einen modernen Kunstrasenplatz ersetzt werden. Um den Belag entfernen und entsorgen zu können, gaben die TBD ein Gutachten in Auftrag. "Diese so genannte Deklarationsanalyse wird von den Deponien verlangt", erklärt Koch.

Dabei gebe es zwei Verfahrensschritte: Zunächst werde der Belag in seinem jetzigen Zustand untersucht. "Bei dieser Analyse gab es keinerlei Auffälligkeiten", so Koch. Um für die Deponierung noch genauere Werte zu erhalten, werde die Asche dann erhitzt, gemahlen und erneut untersucht. In diesem Fall lag der Blei-Wert leicht über der Höchstgrenze, den Deponien für die Einteilung als Hausmüll angesetzt haben.

Die Folge: Die Asche ist Sondermüll. "Der Grenzwert liegt bei 300, in Straberg war er bei 324", sagt Koch. Weil aber niemand, "während eines Fußballspiels Asche mahlt und auf 1000 Grad erhitzt" sei dieser Wert für die Spieler gar nicht relevant. "Mir liegt eine Stellungnahme des Landesumweltamtes aus dem Jahr 2006 vor, die einen Wert von 5000 auf Sportplätzen, die von unter Achtjährigen genutzt werden, für unbedenklich hält", so der Leiter der TBD.

Weil der Wert nur leicht über der zulässigen Höchstgrenze liege, soll jetzt eine zweite Bodenprobe an einer anderer Stelle entnommen und untersucht werden. "Wir hoffen, dass wir dann auch diesen einen Blei-Grenzwert einhalten", sagt Koch. Denn Konsequenzen könnte die Entsorgung des Belags als Sondermüll durchaus haben: Sie kostet rund 90 000 Euro mehr als die Lagerung auf einer normalen Hausmülldeponie. Und das würde den Bau des neuen Kunstrasenplatzes, der inklusive einer dreispurigen Rundumlaufbahn rund 700 000 Euro kosten soll, deutlich teurer machen. "Unsere größte Befürchtung ist, dass sich dieses Projekt jetzt wieder verzögert", sagt Josef Schoos, Vorsitzender des FC Straberg.

(NGZ)
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